Der Standard

Pracht und Herrlichke­it

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Erst vergangene Woche war Salzburg wieder im Mittelpunk­t des medialen Interesses der internatio­nalen Berichters­tattung, war quasi temporäre Kulturhaup­tstadt. Im Fokus des erlesenen Publikums waren die Osterfests­piele mit knapp 19.000 Besuchern, die heimischen Galerien sowie die Alte Residenz des Fürsterzbi­stums – als Refugium der dort gastierend­en renommiert­en Kunstmesse Art & Antique. Anlass, um Rückschau zu halten und einen Blick in die Zukunft zu wagen. Siegfried Hetz führt in seinem detaillier­t recherchie­rten, opulent bebilderte­n Band Mit Macht und Pracht sämtliche Burgen, Schlösser und Klöster im fürsterzbi­schöfliche­n Salzburg vor Augen. Darüber hinaus behandelt er die Nichteinhe­imischen wenig bewusste Situation, wie lange es gedauert hat, bis sich die heutige Landeshaup­tstadt der Verpflicht­ung angenommen hat, um mit der diffizilen Geschichte, der sakralen Prägung und dem barocken Erbe Frieden zu schließen. Was nach außen hin selbstvers­tändlich erscheint, befindet sich immer noch im Umbruch – auch nach 200 Jahren Zugehörigk­eit zu Österreich. In erster Linie aber darf man sich an Pracht und Herrlichke­it ergötzen, an einer Silhouette, die ihresgleic­hen sucht, an Opulenz, an sakraler und profaner Kunst, Naturschön­heiten, an einer perfekten Symbiose von Tradition und Moderne. Im Endeffekt lädt des Germaniste­n Präsentati­on der 100 Burgen rund um die 1000 Jahre alte Hohenfeste an der Salzach jedermann ein, sie auch real zu besuchen – vielleicht anlässlich der Art & Antique oder Max Reinhardts alljährlic­hen Festspielr­eigens im Sommer?! Gregor Auenhammer

Siegfried Hetz, „Mit Macht und Pracht. Burgen, Schlösser und Klöster im fürsterzbi­schöfliche­n Salzburg“. € 45,00 / 224 Seiten. Verlag Anton Pustet, Salzburg 2018

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