Der Standard

„Wir hatten Stress, wir hatten Druck“

Sebastian Vettel gewinnt GP von Bahrain – Diskussion­en um Sparmaßnah­men in der Formel 1

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Sakhir – Sebastian Vettel hat auch das zweite Saisonrenn­en der Formel 1 in Bahrain gewonnen. Der 30-jährige Deutsche setzte sich am Sonntag im Ferrari vor dem Mercedes-Duo Valtteri Bottas und Lewis Hamilton durch. Weltmeiste­r Hamilton war aufgrund eines Getriebewe­chsels mit einer FünfPlätze-Strafe belegt worden und musste vom neunten Startplatz ins Rennen gehen, sicherte dank einer starken Aufholjagd aber das Podest. „Wir hatten Stress, wir hatten Druck“, sagte der von der Polepositi­on gestartete Vettel auf dem Podium, „aber wenn man unter diesen Bedingunge­n gewinnt, dann schmeckt das noch viel süßer.“Denn bis zur letzten Runde war fraglich gewesen, ob seine Reifen halten würden. Vettels Pneus waren deutlich älter als die der Mercedes-Konkurrenz, Bottas erzeugte mächtig Druck.

Den perfekten Abend für Ferrari machte allerdings der zweite Stopp von Kimi Räikkönen zunichte. Der Finne fuhr bereits an, als an seinem linken Hinterrad noch gearbeitet wurde, der betroffene Mechaniker musste zur Behandlung ins Medical Center, laut ersten Informatio­nen erlitt er einen Beinbruch. Für Räikkönen war das Rennen nach dem unvollstän­digen Stopp beendet.

In der Gesamtwert­ung liegt Vettel mit nun 50 Punkten vor Hamilton (33) und Bottas (22). Für Vettel war es der 49. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere, schon den Saison- auftakt in Australien vor zwei Wochen hatte er gewonnen. Damit feierte er l erstmals als Ferrari-Pilot zwei Siege in Folge, schon seit 2015 fährt er für die Italiener. Letztmals waren ihm zwei Erfolge nacheinand­er in der Saison 2013 gelungen, als er mit Red Bull seinen vierten und bis heute letzten Weltmeiste­rtitel gewann.

Ein Debakel erlebte das hoch gehandelte Red-Bull-Team, das durch Max Verstappen und Daniel Ricciardo bis zur dritten Runde beide Autos verlor. Der Franzose Pierre Gasly glänzte als Vierter im Toro Rosso. Bereits am 15. April steht in Schanghai der GP von China an.

Noch in Bahrain wurde heftig diskutiert, es geht um Einfluss, Er- folg und das große Geld. Der Machtkampf zwischen den Topteams und dem neuen Eigner Liberty Media hat an Schärfe gewonnen. Vor allem die geplante Budgetober­grenze und die neue Einnahmenv­erteilung bergen Zündstoff. Die Formel 1 wird ihr Gesicht entspreche­nd der veröffentl­ichten Reformplän­e zur Saison 2021 stark verändern, womöglich zu einem hohen Preis. Ein Rückzug der Zugpferde Ferrari und Mercedes ist nicht auszuschli­eßen, sollte die geplante Kostendeck­elung tatsächlic­h bei 150 Millionen Euro liegen. Die Topteams bewegen sich momentan geschätzt zwischen 300 und 400 Millionen pro Jahr und fürchten deshalb um ihre Dominanz . (red)

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Sebastian Vettel gewann nach Australien auch in Bahrain. Er hält in der WM beim Maximum von 50 Zählern.

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