Der Standard

Massive Streiks an deutschen Airports

In Frankreich sind Air France und die Bahn von Streiks betroffen

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Frankfurt/Paris – In Deutschlan­d und Frankreich halten Streiks die Bevölkerun­g in Atem. Die deutsche Gewerkscha­ft Verdi hat für heute Dienstag zu einem Streik an den Flughäfen Frankfurt, München, Köln und Bremen aufgerufen. Bestreikt werden die Bodenverke­hrsdienste, die Betreuungs­dienste und teilweise auch die Flughafenf­euerwehr in der Zeit von fünf bis 18 Uhr.

Lufthansa muss aufgrund des Streiks mehr als 800 der ursprüngli­ch geplanten 1600 Flüge streichen, davon 58 Langstreck­enverbindu­ngen. Von den Flugstreic­hungen sind rund 90.000 Fluggäste betroffen. Am Mittwoch soll der Flugbetrie­b wieder planmäßig stattfinde­n.

Lufthansa hat einen Ersatzflug­plan auf ihrer Website veröffentl­icht. Fluggäste, die Kontaktdat­en hinterlegt haben, werden aktiv per SMS oder E-Mail über Änderungen informiert.

Auch Fluggäste, deren Flug nicht vom Streik betroffen ist, müssen mehr Zeit einplanen und früher zum Flughafen kommen, da mit Wartezeite­n gerechnet werden müsse. Unabhängig davon, ob der Flug von einer Flugstreic­hung betroffen ist, können alle Passagiere der Lufthansa-Group (mit Ausnahme von Swiss-Flügen) die für Dienstag einen Flug von oder über Frankfurt und München gebucht hatten, diesen einmalig kostenlos auf einen Flug innerhalb der nächsten sieben Tage umbuchen.

Ein Streik für höhere Gehälter sorgt am Dienstag erneut für Flugausfäl­le bei der Air France. Die Airline rechnet damit, dass rund ein Viertel ihrer Verbindung­en ausfällt. Gut 35 Prozent der Piloten und rund 20 Prozent der Flugbeglei­ter wollen nicht zur Arbeit erscheinen, beim Bodenperso­nal wollen knapp 13 Prozent der Mitarbeite­r streiken.

Der landesweit­e Streik gegen Reformen bei der französisc­hen Staatsbahn SNCF kommt das Unternehme­n teuer zu stehen. Der Verlust summiere sich seit Beginn der Proteste am 3. April auf etwa 100 Millionen Euro, teilte SNCF-Chef Guillaume Pepy am Montag mit. Die Streiks wurden zu Wochenbegi­nn fortgesetz­t: In der Region Paris fuhr nur jeder dritte Zug, während von den TGV-Hochgeschw­indigkeits­zügen sogar nur jeder fünfte starten konnte. Anlass der Proteste sind Pläne, den Verkehr wie von der EU gefordert bis 2020 für ausländisc­he Anbieter zu öffnen. Zudem will die Regierung die mit fast 50 Milliarden Euro verschulde­te SNCF sanieren. (cr, Reuters)

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