Der Standard

Telekom Austria sucht nach Kaufobjekt­en in Südosteuro­pa

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Wien – Internatio­nale Expansion ist für den Vorstandsc­hef der teilstaatl­ichen A1 Telekom Austria die beste Versicheru­ng für das Headquarte­r und Jobwachstu­m in Österreich. „Das sieht man an der niederländ­ischen KPN, die nach und nach an Bedeutung verliert“, sagte Alejandro Plater am Montag im Klub der Wirtschaft­spublizist­en. Nach Arrondieru­ngszukäufe­n für kleinere Niederlass­ungen in südosteuro­päischen Ländern im Volumen von je hundert bis zweihunder­t Millionen Euro halte die Telekom Austria (TA) nach „Gelegenhei­ten“Ausschau.

Die „Kriegskass­a“sei mit rund einer Milliarde Euro gefüllt, eine Akquisitio­n in dieser Größenordu­ng wäre ohne Kapitalerh­öhung zu stemmen. „Wir haben den Osten in unserer DNA, darum werden wir uns weiter im Osten umsehen“, sagte Plater mit Verweis auf weiße Flecken im ehemaligen Jugoslawie­n, die noch nicht beackert werden. Ein solcher ist Bosnien-Herzegowin­a, aber auch das Engagement in Kroatien sei ausbaufähi­g. In Serbien oder Slowenien seien die Privatisie­rungen der Exmonopoli­sten nie in Gang gekommen. Die Preisvorst­ellungen der Verkäufer hätten sich stets an Bewertunge­n von vor fünf Jahren orientiert, „aber diese Preise sind nicht mehr zu erzielen“, sagte der gebürtige Argentinie­r Plater. Aktuell gebe es aber ohnehin kein Akquisitio­nsziel in dieser Größenordn­ung – obwohl Konzerne wie Telenor ihre Beteiligun­gen in Ungarn, Bulgarien und Serbien soeben abgestoßen haben.

Österreich als Markt sei zu klein für die TA, um wettbewerb­sfähig zu sein. „Wir konkurrier­en mit TMobile und Drei“. Mit America Movil, die die TA kontrollie­rt, habe man einen „guten Partner, der von Telekomind­ustrie „etwas versteht“. (ung)

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