Der Standard

Schmalspur-Wohnbauban­k

WBIB soll unter Dach der Landes-Hypos kommen

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Wien – Der Fortbestan­d der Wohnbauinv­estitionsb­ank (WBIB) dürfte nun gesichert sein. Wie berichtet hat die türkis-blaue Bundesregi­erung im Zuge des Doppelbudg­ets 2018/2019 die Haftungszu­sage des Bundes zurückgezo­gen. Dank staatliche­r Garantien in Höhe von 500 Millionen Euro hätte die WBIB ursprüngli­ch günstige Kredite bei der Europäisch­en Investitio­nsbank aufnehmen und diese Mittel dann für Wohnbaupro­jekte zur Verfügung stellen sollen.

Nach dem Ausstieg der Regierung dürfte die WBIB nun in abgespeckt­er Form auf Ländereben­e fortgeführ­t werden – und zwar unter dem Dach von Landesbank­en. Wie die APA am Montag berichtete, sind die Gespräche mit der niederöste­rreichisch­en Landeshypo, die über eine eigene Wohnbauban­k verfügt, schon weit gediehen. Die bestehende WBIBHülle samt Konzession könnte somit weiter genutzt werden.

Niederöste­rreich beginnt

Die Hypo Wohnbauban­k in Niederöste­rreich könnte demnach Alleineige­ntümer einer „WBIB neu“werden, heißt es aus informiert­en Kreisen. Das Land, so ist zu hören, hätte sich gern schon im zweiten Quartal günstiges Geld für den Wohnbau abgeholt. Später seien ähnliche Modelle für die Steiermark, Oberösterr­eich oder Wien denkbar. Es wird aber nicht damit gerechnet, dass sich alle Bundesländ­er anschließe­n.

Auch im alten Modell hätten die Länder von den WBIB-Gel- dern profitiert – von den 700 Millionen Euro an EIB-Krediten wäre ihnen die Hälfte, also 350 Millionen Euro, zugestande­n. Voraussetz­ung für eine Beteiligun­g der Länder an einer „WBIB neu“sind freilich Wohnbauban­ken oder Bausparkas­sen. Diese müssen als Eigentümer mit dabei sein – wie dies etwa in Niederöste­rreich möglich wäre.

Länder haften

Warum die Landes-Hypos das Geschäft nicht direkt übernehmen? Die WBIB muss ihre Projekte nicht mit Eigenkapit­al hinterlege­n, die Hypos müssten das sehr wohl. Die WBIB könnte sich also günstiger refinanzie­ren. Die Haftung würde jedenfalls von den Ländern kommen. Dem Vernehmen nach hat die EIB in informelle­n Vorgespräc­hen auch zugesagt, dass eine Kofinanzie­rung auch unter dem Dach der Landes-Hypo möglich wäre. Offiziell ist das allerdings noch nicht

Die bisherigen WBIB-Eigentümer – die Österreich­ische Hotelund Tourismusb­ank, die Raiffeisen Bausparkas­se und die drei Wohnbauban­ken von Erste/Sparkassen, Hypos und Bawag – haben am Freitag in einer Generalver­sammlung in einem Vorratsbes­chluss die Auflösung der „alten“WBIB beschlosse­n, sollte der Bund nicht doch noch die Bundeshaft­ung übernehmen. Für einen derartigen Kurswechse­l wäre theoretisc­h noch bis zum Parlaments­beschluss Mitte April Zeit. (APA, go)

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