Volkswagen-Chef Matthias Müller steht vor der Ablöse
Markenchef Diess soll Konzernchef Müller ablösen – Anleger reagieren erfreut
Frankfurt/Wolfsburg – Volkswagen steht unmittelbar vor einem Chefwechsel. Nachfolger von Konzernchef Matthias Müller, dessen Vertrag eigentlich bis 2020 läuft, dürfte laut Medienberichten Markenchef Herbert Diess werden. Die VW-Aktien legten nach Bekanntwerden der Pläne kräftig zu.
VW selbst verlautet nur eine Weiterentwicklung der Führungsstrukturen: „Dazu könnte auch eine Veränderung im Amt des Vorstandsvorsitzenden gehören.“Müller habe seine grundsätzliche Bereitschaft, mitzuwirken, signalisiert. Am Freitag tagt der Aufsichtsrat. Dabei soll es um die künftige Konzernstrategie, darunter eine mögliche Abspaltung des Lkw-Geschäfts, gehen. (red)
Frankfurt/Wolfsburg – Offiziell ist es noch nicht, doch vieles spricht dafür, dass Volkswagen unmittelbar vor einem Chefwechsel steht. VW-Markenchef Herbert Diess (59) soll laut Handelsblatt Matthias Müller (64) an der Konzernspitze beerben. Der Wolfsburger Autobauer hat am Dienstag in einer dürren Pflichtmitteilung nur erklärt, dass VW „eine Weiterentwicklung der Führungsstruktur für den Konzern“erwäge. Zarter Hinweis auf eine bevorstehende Rochade: „Dazu könnte auch eine Veränderung im Amt des Vorstandsvorsitzenden gehören.“
Anlegern gefällt die Aussicht auf einen Führungswechsel. Viele griffen am Dienstag beherzt zu VW-Aktien, die kräftig zulegten. „Müller hat VW gut durch stürmische Zeiten gebracht, aber jetzt ist ein Neuanfang wichtig“, erklärt ein Händler die gute Stimmung am Markt: „Neue Besen kehren bekanntlich besser.“
Insidern zufolge könnte die Entscheidung für Diess schon am Freitag offiziell werden. Dann tagt der Aufsichtsrat, der auch über den Konzernumbau beraten will. Müller, der im September 2015 als Troubleshooter an die VW-Spitze gesetzt wurde, nachdem Martin Winterkorn im Zuge der Dieselaffäre zurücktreten musste, hatte in einem Interview mit dem Spiegel erklärt, er wolle ein gewichtiges Wort bei der Bestimmung seines Nachfolgers mitreden.
Er könne sich vorstellen, nach seinem Abschied von der Vorstandsspitze einen Posten im Aufsichtsrat zu übernehmen. Den Vorsitz strebe er aber nicht an. (Reuters, rebu)