Widersprüche und ein Butterbrot mit dem Platzhirsch
Buwog-Prozess: Raiffeisen-Exmanager mit Erinnerungslücken und widersprüchlichen Aussagen
Wien – In der Causa Buwog steht derzeit der Linzer Terminal Tower (TT) am Programm. Am Dienstag sagten die ehemaligen RaiffeisenLeasing-Manager Erwin S. und Karlheinz S. aus. Es geht um den Vorwurf, 200.000 Euro seien dafür geflossen, dass die Finanz in den Büroturm einzog. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Erwin S. verwickelte sich in Widersprüche. Er hat bei seinen ersten Einvernahmen durch die Ermittler anders ausgesagt als vor Gericht. S. gab die Rechnung für die Raiffeisen-Leasing frei und beruft sich auf Rückendeckung durch seinen Chef. Die Widersprüche seien Protokollierungsfehlern geschuldet, erklärte der Angeklagte.
Seinen Chef, Karlheinz S., hatten die Ermittler sinngemäß gefragt, ob ihn Mitarbeiter vielleicht getäuscht hätten, um die Rech- nung freigeben zu können. Er lege für sie nicht „die Hand ins Feuer“, hatte der Manager geantwortet. Auch er bekannte sich am Dienstag „nicht schuldig“. Er sei kaum bei Sitzungen des Konsortiums gewesen. Als sein Mitarbeiter mit der 200.000-Euro-Rechnung in eine Geschäftsführersitzung kam, habe man entschieden, dass nichts gegen deren Freigabe spre- che. Den mächtigen Chef der Raiffeisen Landesbank OÖ, Ludwig Scharinger, erlebte der Raiffeisen-Leasing-Manager übrigens als „Konkurrent am Leasingmarkt“. Scharinger habe er bei zwei Feiern getroffen, „einmal hat uns der Kellner ein Butterbrot gestrichen“. Im Übrigen beschrieb er Scharinger als „Alphamännchen und Platzhirsch“. (gra) p Liveticker Mittwoch ab 9.30 Uhr
derStandard.at/CausaGrasser