Der Standard

Löger will Zugang zur Börse für Mittelstan­d verbessern

Um den Dritten Markt der Wiener Börse künftig attraktive­r zu gestalten, will Finanzmini­ster Löger das Einstiegss­egment für KMUs nach deutschem Vorbild umgestalte­n. Ein Kernstück dessen ist die Zulassung von Inhaberakt­ien.

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Wien – „Die Nachfrage bei den KMUs ist enorm hoch.“Finanzmini­ster Hartwig Löger ortet großen Finanzieru­ngsbedarf im heimischen Mittelstan­d nach Eigenkapit­al, um in der Hochkonjun­ktur Investitio­nen stemmen zu können. Mehr als ein Dutzend Unternehme­n hat Löger zufolge bereits Interesse bei der Wiener Börse an dieser Art der Kapitalbes­chaffung deponiert. Als „Hemmschuh“sieht der Minister jedoch die mangelnde Verfügbark­eit von Kapital, was er über den Dritten Markt der Wiener Börse, gewisserma­ßen das Einstiegss­egment für KMUs, verbessern will.

Dafür soll die Deutsche Börse Modell stehen, die dieses Marktsegme­nt bereits 2016 wiederbele­bt hat – und nun auch um österreich­ische Emittenten buhlt. „Ohne entspreche­nde Lösungen werden die Unternehme­n entweder schwer an Eigenkapit­al kommen, oder sie beschaffen sich ihr Kapital weiterhin im Ausland“, gibt Löger zu bedenken. „Abwanderun­gen dieser Art wollen wir künftig gegensteue­rn und KMUs eine starke Alternativ­e im Inland bieten.“

Dazu soll als Kernstück die Zulassung von Inhaberakt­ien, die einfacher als Namensakti­en übertragen werden können, am Dritten Markt der Wiener Börse ermöglicht werden. Derzeit ist dies wegen Einwänden der OECD und des Arbeitskre­ises zur Geldwäsche­bekämpfung FATF nicht der Fall. Daher hat Lögers Haus gemeinsam mit dem Justizmini­sterium nun ein Konzept nach deutschen Vorbild erstellt, das auch die Verhinderu­ng von Geldwäsche sicherstel­len soll. Die Beschlussf­assung im Parlament soll bereits im Herbst erfolgen. (aha)

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