EU filzte Sportrechtefirmen
Razzien in mehreren Ländern wegen Kartellverdachts
Brüssel/Salzburg – EU-Ermittler haben am Dienstag unangekündigte Razzien bei Firmen durchgeführt, die mit den Rechten zur Übertragung von Sportveranstaltungen zu tun haben. Das teilte die EU-Kommission mit. Es bestehe der Verdacht, dass gegen das Kartellrecht verstoßen wurde.
Die EU-Ermittler wurden von Kollegen einschlägiger nationaler Untersuchungsbehörden begleitet. „Beamte haben unangekündigte Inspektionen in mehreren Mitgliedstaaten bei Firmen durchgeführt, die im Handel von Sportrechten und/oder der Übertragung von Sportveranstaltungen tätig sind“, hieß es in der Mitteilung.
Man sei besorgt, dass die Firmen Antikartellbestimmungen der EU verletzt hätten. Namen von Ländern und Firmen wurden nicht ge- nannt. Zuvor hatte die zu Rupert Murdochs 21st Century Fox gehörende Fox Networks Group (FNG) mitgeteilt, man kooperiere bei der Inspektion. Der britische Telegraph hatte gemeldet, Beamte hätten Büros der FNG in London durchsucht. Eine Frist für die Untersuchung gibt es nicht. Im äußersten Fall sind Geldstrafen in Höhe von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes des betroffenen Unternehmens möglich.
In Salzburg hat das Bundeskriminalamt am Dienstag eine Hausdurchsuchung in den Räumlichkeiten der Internationalen Biathlon Union (IBU) durchgeführt. Die Ermittlungen stehen aber offenbar nicht im Zusammenhang mit Rechtehandel, vielmehr sollen Dopingvorwürfe im Zentrum stehen. (APA, red)