Der Standard

Anleger gehen vor Trump in Deckung

-

Die positiven Vorgaben der Wall Street sind an Europas Aktienmärk­ten auf keinen fruchtbare­n Boden gefallen. Zum Börsenschr­eck wurde nach dem Säbelrasse­ln mit China um mögliche Handelsbar­rieren einmal mehr US-Präsident Donald Trump. Die Ankündigun­g eines Raketenang­riffs auf das mit Russland verbündete Syrien von Trump via Twitter habe den Markt irritiert, sagte ein Händler. „Trump scheint unberechen­bar – und das ist etwas, was der Markt am wenigsten mag.“

Die russisch-amerikanis­chen Spannungen nach den jüngsten Sanktionen trieben die Moskauer Börse und den Rubel nach unten, den Ölpreis im Gegenzug weiter in die Höhe. Höhere Treibstoff­kosten belasteten etwa die Aktie der Lufthansa. Aussagen zur Erlösentwi­cklung hätten Anleger zusätzlich verschreck­t, sagte ein Händ- ler. Gegen den Trend gesucht war die Deutsche Telekom. Insidern zufolge unternehme­n die amerikanis­che Tochter T-Mobile US und der Mitbewerbe­r Sprint einen weiteren Anlauf – den bereits dritten innerhalb von vier Jahren – für ein Zusammenge­hen. Analyst Emmet Kelly von der Bank Morgan Stanley taxiert mögliche Einsparung­en auf bis zu 50 Milliarden Dollar.

Nach etwas festerem Start drehte auch der Wiener Markt ins Minus. Belastet wurde der ATX von Schwergewi­chten wie OMV und VIG. Auch Kapsch Trafficcom notierte tiefer, da das Unternehme­n bei einer tschechisc­hen Lkw-MautAussch­reibung leer ausgegange­n ist. Gegen den Trend waren Immobilien­aktien gefragt.

An der Wall Street war Netflix gefragt nach einem positiven Kommentar samt Kaufempfeh­lung der Goldman-Sachs-Analysten. (red)

Newspapers in German

Newspapers from Austria