Heiße und kalte Kontakte
Was macht eigentlich ein „strategischer Berater“für sein Geld? Das fragt sich die interessierte Öffentlichkeit, seit immer mehr Ex-Politiker (zuletzt Schüssel) ins Berater-Business einsteigen. Zum Glück können wir jetzt aus den profunden Darlegungen eines Top-Experten ein wenig Erkenntnis schöpfen: Walter Meischberger war früher FPÖ-Funktionär (Mitglied von Haiders „Buberlpartie“), dann wurde er „strategischer Berater und Kommunikator“. In einem mehrstündigen Vortrag lüftete er das Geheimnis: Man braucht Empathie, aus der dann Sympathie werde.
Das lehre schon die Hirnforschung. Außerdem ist es ganz wichtig, zwischen „heißen“emotionalen Kontakten und „kalten“zu unterscheiden. Hin- ter Letzteren stecke eben keine Emotion. Da könne man „bei Partys herumlaufen und Visitenkarten einsammeln“, so viele wie man will.
Also, wer jetzt nicht begreift, warum da 200.000 Euro an einen „strategischen Kommunikator“namens Meischberger fließen, wenn sich die Finanzbehörde in einem Bürogebäude einmieten will, oder Millionen, wenn der Staat Wohnungen verkauft, dem ist nicht zu helfen. Haben wir schon erwähnt, dass Meischberger seine Vorlesung als Angeklagter im Gerichtssaal hielt ?
Aber interessant war das doch. Vielleicht kann Meischberger später, wo auch immer, Kurse und Seminare zum Thema „heiße und kalte Kontakte“abhalten.