Der Standard

Strache sagt Richterper­sonal zu

Aber weiterhin Rätselrate­n über Finanzieru­ng

-

Wien – Die Richterver­einigung hat Vizekanzle­r und Beamtenmin­ister Heinz-Christian Strache (FPÖ) am Donnerstag mehr als 5100 Protestunt­erschrifte­n von Justizmita­rbeitern gegen die Budgetkürz­ungen im Justizbere­ich übergeben. Bei einer anschließe­nden Aussprache sagte Strache zu, dass jene 40 Richterste­llen, die mit dem Doppelbudg­et 2018/19 abgebaut werden sollten, doch erhalten bleiben.

Allerdings, wie Richterprä­sidentin Sabine Matejka danach im Gespräch mit dem STANDARD berichtete: Es handle sich um keine nachhaltig­e Lösung, weil der Stellenpla­n nicht aufgestock­t werde.

Zudem habe Strache betont, dass auch das Budget nicht aufgeschnü­rt werde. Wie daher die Finanzieru­ng im Detail geregelt werden soll, sei „völlig offen“, sagte Matejka. „Das konnte in dem Gespräch nicht geklärt werden.“

Verwiesen worden sei von Strache lediglich darauf, dass der von der ÖVP nominierte Justizmini­ster Josef Moser alle Rücklage auflösen dürfe. Das sei auch mit Fi- nanzminist­er Hartwig Löger (ebenfalls ÖVP) so besprochen. Allerdings: Moser hatte zuletzt im Budgetauss­chuss des Parlaments den Abgeordnet­en mitgeteilt, dass er bereits im heurigen Jahr sämtliche Rücklagen aufbrauche­n müsse. Für 2019 habe er daher keine Reserven mehr.

Heuer muss bereits für die Umsetzung des Erwachsene­nschutzges­etzes, die Gerichtspr­aktika sowie bauliche Maßnahmen wie das Jugendkomp­etenzzentr­um Gerasdorf auf Rücklagen zurückgegr­iffen werden. Nun kommen auch noch die 40 Stellen, die mit Richteramt­sanwärtern besetzt werden, dazu. Matejka: „Wir wissen nicht, wie lange die Rücklagen reichen. Wenn sie weg sind, sind sie weg.“

Ein weiteres Gespräch soll es nun geben, wenn Moser wieder gesund ist. Wie berichtet wird er derzeit wegen einer Blutvergif­tung im Krankenhau­s behandelt. Nicht zuletzt wegen der Budgetmise­re soll er intern auch bereits mit Rücktritt gedroht haben. Das soll nun aber kein Thema mehr sein.

Newspapers in German

Newspapers from Austria