E-Mobilität als soziale Frage
Dank Tesla ist es gelungen, dem Elektroauto die gebührende Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Elon Musk hat es vom Stigma des Verzichts, der uncharmanten Vernunft und des erhobenen Ökozeigefingers befreit.
Das Elektroauto, wie es Herr Musk propagiert, kann allerdings nicht wirklich die Speerspitze einer ökologisch sinnvollen Mobilität sein. Eine umweltfreundliche Mobilität der Massen ist nämlich politisch deutlich weiter links in Richtung öffentlicher Verkehr einzuordnen. Tesla ist zu Recht zum Sinnbild der Erfolgreichen geworden. Aber wenn wir alle in diesem Sinn erfolgreich werden, zerreißt es den Planeten vor lauter Ressourcenbedarf.
Wenn Elektromobilität als Lösungsansatz für ökologisch sinnvollen Umgang mit unseren Vorräten gelten soll, muss sich die breite Masse in eine andere Richtung bewegen. Bei aller Begeisterung für die technischen Errungenschaften der jüngsten Zeit dürfen wir nicht vergessen, dass man auch mit einem Elektroauto ins Verderben fahren kann, wenn man es als Suchtmittel einsetzt.
Mobilität muss immer wieder neu gedacht werden, wobei man auch die jeweils neuen Entwicklungen kritisch hinterfragen muss. Und dann kommt sehr schnell die soziale Komponente hinzu. Ökologisch sinnvoller Verkehr muss auch so beschaffen sein, dass möglichst viele Menschen daran teilhaben können.
Der VCÖ (Verkehrsclub Österreich) hat daher kürzlich eine Publikation mit dem Titel Mobilität als soziale Frage herausgebracht – mit interessanten Zusammenhängen weit über die bloße Bedeutung des Radverkehrs hinaus. (rs)