Facebook hakt Hearings ab, muss aber vor EuGH
Mark Zuckerberg wurde im zweiten Hearing von Abgeordneten schärfer attackiert
Washington/Dublin – FacebookChef Mark Zuckerberg hat seine Auftritte vor dem US-Kongress überstanden. Bei seinem zweiten Hearing wurde Zuckerberg allerdings deutlich härter in die Mangel genommen. So brachten die Mitglieder des Repräsentantenhauses den Facebook-Gründer mit Fragen nach sogenannten „Schattenprofilen“in die Bredouille. So werden Profile genannt, die Facebook über Nichtmitglieder anlegt. Zuckerberg gab vor dem Ausschuss an, mit diesem Begriff nichts anfangen zu können.
Facebook sammle Daten von Nichtnutzern lediglich „aus Sicherheitsgründen“, so Zuckerberg. In den vergangenen Jahren gab es jedoch eine Reihe von Enthüllungen, die zeigten, dass Facebook auch große Datenmengen zu Nichtmitgliedern besitzt, etwa zu deren Telefonnummern und Verwandtschaftsverhältnissen. Damit Nichtmitglieder einsehen können, welche Daten von Facebook gespeichert wurden, müssen sie sich erst recht bei Facebook registrieren. „Das müssen wir ändern“, forderte der Abgeordnete Ben Lujan.
Frage nach dem Monopol
Kritik gab es an Mark Zuckerberg für seine ausweichenden Antworten bezüglich einer Monopolstellung von Facebook. So gab Zuckerberg an, dass der durchschnittliche US-Bürger acht Apps aus dem Bereich Messenger und Social Media nutze. Davon gehören aber neben Facebook selbst noch dessen Messenger, Instagram und Whatsapp zu Facebook. Die anderen Anwendungen sind fast alle Teil von Google (etwa Youtube), einzig Snapchat ist eigenständig. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob USPolitiker wirklich eine stärkere Regulierung von Facebook, etwa schärfere Datenschutzbestimmungen, forcieren wollen.
Währenddessen muss Facebook erneut vor den Europäischen Gerichtshof (EuGH). Am Mittwoch entschied der irische High Court, eine von Datenschützer Max Schrems angestrengte Klage ans europäische Höchstgericht zu verweisen. Dabei geht es um die Weitergabe von Facebook-Daten an USBehörden. Als Konsequenz könnten die transatlantischen Datentransfers abgestellt werden. (fsc) pAnalyse zu Facebooks Monopol
stellung unter derStandard.at/Web