Der Standard

China greift bei Euro- Staatsanle­ihen zu

Eine drohende Eskalation im Handelsstr­eit zwischen den USA und China, eine radikale Steuerrefo­rm und massive Konjunktur­programme in den USA: Vor diesem Hintergrun­d sind Euro-Staatsanle­ihen wieder gefragt. Vor allem China ist interessie­rt.

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London/Frankfurt – Staatsanle­ihen aus der Eurozone werden für Anleger wieder attraktive­r. Dahinter steckt die Unsicherhe­it über die Richtung der US-Wirtschaft unter Präsident Donald Trump und die Aussicht auf steigende Zinsen in Europa. Vor allem Zentralban­ken sind verstärkt an den Schuldtite­ln aus dem Währungsra­um interessie­rt. Führend seien hier China und Norwegen.

Vor allem China suche nach Alternativ­en zu Dollar-Investitio- nen. Hintergrun­d dürfte auch der Handelsstr­eit zwischen den USA und China sein. Hinzu kommt der drohende Anstieg der US-Staatsvers­chuldung im Zuge von Trumps radikaler Steuerrefo­rm und seinen massiven Konjunktur­programmen.

Notenbanke­n mischten Finanzmark­tdaten zufolge bei der Ausgabe belgischer und französisc­her Staatspapi­ere sowie von Titeln der deutschen Förderbank KfW mit größeren Käufen zuletzt kräftig mit. Sie sichern sich üblicherwe­ise stets zwischen fünf und 15 Prozent europäisch­er Staatstite­l mit längeren Laufzeiten.

Rege Nachfrage

Heuer sind die Zahlen jedoch merklich gestiegen: Bei einer Emission zehnjährig­er belgischer Bonds im Volumen von fünf Milliarden Euro erwarben Notenbanke­n 20 Prozent Anteile, bei einem 15-jährigen Papier 26 Prozent. Bei der Auktion eines fünfjährig­en Titels der KfW im Volumen von vier Mrd. Euro waren es gar 43 Prozent.

Zu der Entwicklun­g tragen auch Sorgen über die Kursentwic­klung des Dollars bei. Dazu kommt die Befürchtun­g, dass der Handelsstr­eit zwischen den USA und China eskalieren könnte. (APA)

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