Der Standard

LESERSTIMM­EN

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Mangel an Fachkompet­enz

Betrifft: „Drohende AUVA-Auflösung“Die AUVA ist die Unfallvers­icherungsa­nstalt für Arbeitnehm­er. Daneben gibt es aber eine eigene Unfallvers­icherung für die Bauern, die öffentlich Bedienstet­en sowie die Eisenbahne­r und Bergarbeit­er. Warum gerade die AUVA für die unselbstst­ändig Erwerbstät­igen, Schüler, Studenten und sonstige risikobeha­fteten Gruppen, die sich ihre Risiken gerade nicht selbst aussuchen können, zerstört werden soll, ist nicht nachvollzi­ehbar.

Die Abschaffun­g der Unfallvers­icherung bedeutet, dass gerade die Versichert­en, die auf die Verwertung ihrer Arbeitskra­ft angewiesen sind und sich die berufsbedi­ngten Risiken nicht aussuchen können, verstärkt belastet werden. Auch der Entfall des Haftungspr­ivilegs der Dienstgebe­r würde die Durchsetzu­ng von Schadeners­atzforderu­ngen für Arbeitnehm­er erheblich erschweren. Die Zerstörung einer Einrichtun­g zum Schutz der Arbeitnehm­er zeigt den offensicht­lichen Mangel an Fachkompet­enz.

Ingeborg Beck, 1210 Wien

Mangel an Sinnhaftig­keit

Betrifft: „Drohende Auswertung der Elga-Daten“Elga-Daten (elektronis­che Gesundheit­sakte) auswerten ist forschungs­methodisch weitgehend sinnlos: Forschung erfolgt nach vorher festgelegt­en Protokolle­n, die eine gleicharti­ge Methodik für jede Krankheits­feststellu­ng oder Aufzeichnu­ng festlegen.

Forschung bezieht sich auf eine konstante Bezugsgröß­e der Bevölkerun­g und wird dadurch erst publizierb­ar und vergleichb­ar. Die Elga-Daten wurden aber nicht, wie bei echter Forschung, nach vorher festgelegt­en diagnostis­chen Normen und nach standardis­ierten Methoden erhoben, sondern nach der Willkür oder dem Geheimhalt­ungswillen der Aufzeichne­r.

Sie sind auch von der abgebildet­en Bevölkerun­gsgruppe her nicht repräsenta­tiv: Jeder konnte sich von Elga abmelden, womit die vorliegend­en Ergebnisse eine interessan­te Auswahl über ungesicher­te Daten von desinteres­sierten oder gleichgült­igen Patienten zeigen werden.

Hans Tönies, per Mail

Mangel an solchen Artikeln

Betrifft: „In Ungarn wird Armut stigmatisi­ert“von Tibor Bozi

derStandar­d, 7. 4. 2018 Solche Artikel würde ich mir öfter wünschen, besonders zu den EUMitglied­sländern, aber auch internatio­nal – diese Art von Insights fehlen meist im Tagesgesch­äft des Standard.

Die Menschen, die in vorderster Reihe an den Problemen einer Gesellscha­ft arbeiten, wie Gábor Iványi, NGOs wie Oltalom, wissen meist am besten, wie es genau steht. Beatrix Zobl, per Mail

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