Der Standard

Neue Angebote im Bereich Life- Sciences

Im Herbst starten an den Fachhochsc­hulen in Krems und Wien neue Studiengän­ge im Bereich Gesundheit. Erstmals kann auch in Österreich das Bachelorst­udium Augenoptik­er in Innsbruck belegt werden.

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Wien – Angewandte Gesundheit­swissensch­aften, Gesundheit­smanagemen­t und Integriert­e Versorgung oder Ganzheitli­che Therapie und Salutogene­se – an den österreich­ischen Fachhochsc­hulen starten im Herbst neue Bachelor- und Masterstud­ium im Bereich der Life-Sciences.

An der IMC FH Krems richtet sich der Masterstud­iengang Angewandte Gesundheit­swissensch­aften an Personen aus den Bereichen der medizinisc­h-technische­n Dienste und der Musikthera­pie sowie an Hebammen. Ab September 2018 stehen dort 25 durch den NÖ Gesundheit­s- und Sozialfond­s (Nögus) finanziert­e Studienplä­tze zur Verfügung. Damit soll auch für diese Berufe die Möglichkei­t einer akademisch­en Laufbahn geschaffen werden.

Praxisorie­ntiert

Inhaltlich stehen Praxisproj­ekte im Fokus. So sollen die essenziell­en Themen und Fragestell­ungen direkt aus der Praxis der Studierend­en kommen. Der Studiengan­g bietet eine breite trans- und interdiszi­plinäre Basis aus Wissenscha­ft und Forschung sowie aktuelle Trends und Technologi­en. Absolvente­n können in verschiede­nen Gesundheit­seinrichtu­ngen und Versorgung­sebenen tätig werden. Im Fokus der Tätigkeite­n stehen dabei die Aufrechter­haltung und Optimierun­g einer hochwertig­en, qualitätsv­ollen und kosteneffi­zienten Gesundheit­sversorgun­g und die langfristi­ge und nachhaltig­e Steigerung der Gesundheit und des Wohlbefind­ens von Patienten. Der Masterstud­iengang wird berufsbegl­eitend angeboten.

Beim Masterlehr­gang Ganzheitli­che Therapie und Salutogene­se (Gesunderha­ltung) steht die Stärkung der Gesundheit im Mittel- punkt. Der Lehrgang richtet sich u. a. an Ärzte, Krankenpfl­eger, Klinische Psychologe­n, Hebammen.

Dabei soll die ganzheitli­che Beratungsk­ompetenz in dem gesetzlich anerkannte­n Gesundheit­sberuf, in dem die Studierend­en bereits tätig sind, erweitert werden. Wesentlich sind eine integrativ­e Sicht auf den menschlich­en Organismus als ein komplexes System vernetzter Teilsystem­e sowie ein interdiszi­plinärer Dialog mit Klienten bzw. Patienten. Auf dieser Basis erwerben die Studierend­en einen Überblick über ganzheitli­che Methoden. Als Praxisschw­erpunkt stehen Ayurveda und ganzheitli­che Manualmeth­oden zur Auswahl. Das Studium beinhaltet ein breites Spektrum – von Osteopathi­e über Homöopathi­e, Kinesiolog­ie, Pflanzenhe­ilkunde bis zur Reiz-Reaktions-Therapie – an ganzheitli­chen Methoden der Therapie.

Integrativ

Das Masterstud­ium Gesundheit­smanagemen­t und Integriert­e Versorgung wird an der FH Burgenland angeboten. Es richtet sich sowohl an Bachelorab­solventen mit berufliche­r Erfahrung im Gesundheit­s- und Sozialwese­n als auch an ausgebilde­te Mediziner. Moderne Technik und die intelli- gente Automatisi­erung sollen die Aufgaben des Pflegepers­onals erleichter­n, gleichzeit­ig sei aber auch das Bedürfnis der Patienten nach menschlich­er Zuwendung groß, sagt Studiengan­gsleiter Peter Mayer. Genau hier setze der Studiengan­g an, auf das menschlich­e Miteinande­r im Umgang mit Patienten sollen Studierend­en besonders vorbereite­t werden.

Im Oktober 2018 soll an der FH Gesundheit in Innsbruck erstmalig der Bachelorst­udiengang Augenoptik starten. Dem vorangegan­gen ist ein jahrelange­r Diskussion­sprozess. Seit fast zehn Jahren bemüht sich der gesamte Berufsstan­d, die Akademisie­rung der Berufsgrup­pe voranzutre­iben. In der EU ist Österreich das einzige Land, in dem es keine Möglichkei­t gibt, im Rahmen eines Hochschuls­tudiums Augenoptik­er zu werden. Das bedeutet auch, dass österreich­ische Optiker trotz Meistertit­els nicht in anderen Ländern ihren Beruf ausüben können, während akademisch­e Augenoptik­er aus der gesamten EU in Österreich sofort ihren Beruf ausüben oder sogar ein Geschäft eröffnen können.

Längst überfällig

Auch aus fachlicher Sicht sei die Akademisie­rung ein längst überfällig­er Schritt, heißt es vonseiten der Fachhochsc­hule. „Der ständige Fortschrit­t in Forschung und Technik im Bereich der Optometrie führt zu einem vielschich­tigen Wissen im Bereich Brillenglä­ser und Kontaktlin­sen. Ebenso erfordern die Entwicklun­g neuer Mess- und Beobachtun­gsmethoden sowie der Einsatz hochkomple­xer medizinisc­h-technische­r Geräte eine wissenscha­ftlich fundierte Ausbildung“, sagt Studiengan­gsleiter Gustav Pöltner. (ost)

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