„Digital Natives“in die Aufsichtsräte
Wien – Vergütungs- und Aufsichtsratsexperte Alfred Berger (Kienbaum) hat heimischen Aufsichtsräten und Vorständen (zusammen 60, davon sechs Frauen) aktuell wieder auf den Jobzahn gefühlt. Aufsichtsräte fühlen sich eigenen Angaben zufolge digital gut gerüstet und sicher in ihrer Kompetenz, technologische Innovationen kritisch zu hinterfragen. Dies wird auch von einer Mehrheit der Vorstände erwartet.
Gleichzeitig aber sollen digitale Kompetenzen in den Aufsichtsräten durch die Integration von „Digital Natives“und die Besetzung von Mitgliedern aus digital führenden Ländern in den Aufsichtsrat gebracht werden. Um die Rolle des Aufsichtsrats bei der „digitalen Revolution“zu stärken, sprechen sich die Befragten am ehesten für gemeinsame TechnologieWorkshops mit dem Vorstand aus.
Besonders interessant: Die führenden Werte in Aufsichtsrat und Mehrheit bei 70 Jahren liegt). Eine Begrenzung der Funktionsperioden genauso wie eine zwingende Cooling-down-Phase werden nicht gewünscht.
Besetzungsfragen
Kommt es zu Problemen bei der Neubesetzung im Aufsichtsgremium, werden die Frauenquote, die mangelnde Erfahrung und die zu geringe Vergütung genannt. Zum Hintergrund: Bei der Hälfte der teilnehmenden Unternehmen stehen Neubesetzungen im Aufsichtsrat an.
Die größte Herausforderung der Zukunft wird nach Ansicht der Befragten das Thema Digitalisierung sein. Dieses wird von Vorstand und Aufsichtsrat gleichermaßen beurteilt. Gefolgt wird dieser Punkt von neuen rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen. Des Weiteren werden Themen wie Produktentwicklungen und auch die politischen Rahmenbedingungen Unternehmen beschäftigen.