Der Standard

Der FC Nimmersatt

Der deutsche Meister Bayern München träumt und redet jetzt auch vom Triple. Nach dem 6:2 im Pokalhalbf­inale in Leverkusen wurden große Töne quasi bis nach Madrid gespuckt.

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Leverkusen/München – Der FC Bayern München bekommt unter Altmeister Jupp Heynckes den Hals nicht voll und schickt einen Liebesgruß nach dem anderen Richtung Madrid. „Wenn wir so auftreten, wird es auch für Real schwer“, sagte Münchens Torwart Sven Ulreich nach der 6:2 (2:1)Gala des alten und neuen deutschen Meisters Bayern München im Halbfinale des DFB-Pokals bei Bayer Leverkusen. David Alaba wirkte bis zur Pause mit, auch er war wie Ulreich und die anderen Bayern mit seinen Gedanken sehr flott beim Halbfinal-Schlager in der Champions League gegen Titelverte­idiger Real Madrid.

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge nahm ungeachtet des Liga-Gastspiels bei Hannover 96 am Samstag das Triple ins Visier. „Wir müssen die Konzentrat­ion bis zum Champions-League-Halb- finale am Mittwoch hochhalten. Wenn im Moment einer Real Madrid schlagen kann, dann der FC Bayern. Die Mannschaft hat offenbar die Riesenqual­ität, alles zu schaffen, was sie sich vornimmt. Nächsten Mittwoch werden wir versuchen, noch weiter zu gehen“, sagte der 62-Jährige im Brustton der Überzeugun­g.

Heynckes sprach nach dem 22. Finaleinzu­g des Rekordsieg­ers im deutschen Cup-Wettbewerb an seiner alten Wirkungsst­ätte ebenso wie Rummenigge und BayernPräs­ident Uli Hoeneß von einer „Demonstrat­ion der fußballeri­schen Qualität unserer Mannschaft“. Dem 72-Jährigen war zwar nicht entgangen, dass seiner Mannschaft ohne den verletzten Arturo Vidal der eine oder andere Abwehrfehl­er unterlief, den mehr als einmal der erneut herausrage­nde Ulreich ausbügelte. Über das Gesamtkuns­twerk FC Bayern geriet Heynckes wenige Wochen vor seiner vielleicht tatsächlic­h endgültige­n Pensionier­ung, die möglichst nach dem ChampionsL­eague-Finale am 26. Mai mit seinem letzten Titel gefeiert werden soll, allerdings ins Schwärmen: „Bei uns gibt es keine Ich-AGs, sondern bei uns ist das Teamwork der Schlüssel zum Erfolg. Zudem sind unsere Ergebnisse das Resultat harter Arbeit.“

Hungrig, gierig

Das unterstric­h auch Rummenigge mit einem Riesenkomp­liment an den scheidende­n Coach: „Wir haben eine tolle individuel­le Qualität und einen großartige­n Teamgeist. Egal wer spielt, es gibt keinen Neid. Der Trainer und die Mannschaft machen das großartig.“Der dreifache Torschütze Thomas Müller verdeutlic­hte sei- nerseits voller Tatendrang, dass die Mannschaft trotz der vorzeitige­n 28. Meistersch­aft und des Einzugs ins Berliner Pokalfinal­e am 19. Mai noch lange nicht zufrieden ist. „Noch haben wir außer der Meistersch­aft nichts gewonnen. Die Euphorie ist noch nicht am Ende, der Hunger ist noch größer geworden, und wir wollen den nächsten Schritt machen. Die Gier ist vorhanden.“Bayerns Finalgegne­r wurde gestern nach Blattschlu­ss zwischen Schalke 04 und Frankfurt ermittelt.

Leverkusen hatte sich teuer verkauft, war letztendli­ch aber chancenlos. „Die Dominanz, die Effizienz, die totale Gier und Geilheit der Bayern sind beeindruck­end“, sagte Bayer-Trainer Heiko Herrlich voller Anerkennun­g, Leverkusen­s Torjäger Kevin Volland konstatier­te: „Sie sind einfach gnadenlos effektiv.“(sid, red)

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Der einfache Torschütze Alcantara, der dreifache Torschütze Müller und der nullfache Torschütze Kimmich freuten sich über ein 6:2.

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