Der Standard

Neuer Lifestyle als Gewinnchan­ce

Smartphone­s und andere mobile Endgeräte bringen die Welt zu uns nach Hause. Das verändert unser Verhalten und schafft Geschäftsi­deen. Für Anleger bieten diese Neuerungen auch Chancen für Investment­s.

- Bettina Pfluger

Wien – Internet und Smartphone haben in den vergangene­n Jahren unser Verhalten verändert. Es gibt kaum Bereiche, die von diesen Technologi­en nicht erfasst worden sind. Onlineshop­ping, Reisen im Internet buchen, Spielen am Handy, Fernsehen via Streaming, Lesen am Kindle, Freundscha­ften pflegen via Facebook, Instagram und Co – all das sind Bereiche, in denen in den vergangene­n Jahren nicht nur neue Player auf den Markt gekommen sind – diese haben selbigen teilweise neu definiert und in einigen Bereichen die Führung übernommen.

Eine Situation, die Gewinner und Verlierer schafft. Für Ido Cohen ist das jenes Umfeld, in dem er sich nach Aktien für den „Invesco Global Leisure Fund“umschaut. Er ist für den Fonds auf der Suche nach jenen Veränderun­gen, aus denen sich Wachstum und damit Gewinn generieren lassen. „Wer Ausmaß und Dimension wegweisend­er Veränderun­gen früh erkennt oder ihre Bedeu- tung früher erkennt als andere, kann damit Mehrwert generieren“, hält Cohen in einem Investment­brief fest.

So sieht der Fondsmanag­er etwa im Bereich E-Commerce das Potenzial noch lange nicht ausgeschöp­ft. Denn in den USA entfallen laut dem Handelsmin­isterium erst rund zehn Prozent (Stand 2017) der Konsumausg­aben auf den Onlinehand­el. Das liegt laut Cohen vor allem daran, dass der Onlinehand­el in wichtigen Bereichen noch nicht wirklich Fuß gefasst hat. Dazu zählen etwa der Lebensmitt­el- und Gastrobere­ich, der in den USA rund 25 Prozent der Einzelhand­elsumsätze ausmacht. Auch die Sektoren Auto/ Benzin bzw. Autoteile (rund 28 Prozent der US-Einzelhand­elsumsätze) bieten noch Potenzial. In Summe seien laut Cohen fast zwei Drittel des Potenzials im E-Commerce noch nicht ausgeschöp­ft.

Mit zunehmende­m Ausbau der Logistikin­frastruktu­r sowie der laufenden Automatisi­erung in Verbindung mit künstliche­r Intelligen­z würden Lieferdien­ste künftig noch schneller und günstiger, womit sich neues Potenzial ergibt. Das werde laut Cohen die Allesauf-Abruf-Ära einläuten. Veränderun­gen dieser Art sind auch im Sektor Video (Stichwort Streaming) oder im Spielebere­ich (Konsole versus Handy) die Treiber.

Im Fonds sind derzeit daher Amazon, Alibaba, Take-Two Interactiv­e, Electronic Arts und Nintendo die fünf größten Investment­s. Mit 74,2 Prozent ist der USAnteil im Fonds sehr hoch. Gefolgt von Japan (9,3 Prozent) und Frankreich (5,4 Prozent). Der Bereich Software ist im Fonds mit 18 Prozent der größte Bereich. Im Vergleichs­index (MSCI World Consumer Discretion­ary IndexND) wird in diesen Sektor derzeit allerdings nicht investiert. Diese Tatsache habe die Wertentwic­klung des Fonds zuletzt belastet, teilt Cohen mit.

Dass der Fonds zuletzt schwächer performte als der Vergleichs­index, liegt laut Cohen auch an der Aktienausw­ahl aus der Medienbran­che. Als wertförder­nd erwiesen sich dagegen Aktien aus der Gebrauchsg­üterindust­rie sowie die Untergewic­htung der Automobili­ndustrie. Da der Fonds allerdings nur in einem bestimmten Sektor anlegt, müssen Anleger auch stärkere Schwankung­en aushalten können.

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Amazon ist zweifelsoh­ne ein Gewinner des neuen Lebensstil­s, bei dem (fast) alles jederzeit online bestellt werden kann.

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