Der Standard

Verbund-Aufsicht stellt Weichen

Der neu konstituie­rte Verbund-Aufsichtsr­at hat den Zeitplan für die Vorstandss­uche bei Österreich­s größtem Stromerzeu­ger fixiert. Ab Donnerstag haben Interessen­ten einen Monat Zeit, sich zu bewerben. Bei der Hauptversa­mmlung spielte auch Essen eine Rolle.

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Wien – Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Am Donnerstag, 26. April, geht die Ausschreib­ung für die Vorstandse­tage des Verbunds raus. Darauf hat sich der im Anschluss an die Hauptversa­mmlung von Österreich­s größtem Stromkonze­rn neu konstituie­rte Aufsichtsr­at am Montag geeinigt. Die Bewerbungs­frist endet einen Monat später kurz nach den Pfingsten.

Die Ausschreib­ung ist schon lange erwartet worden und notwendig, weil die Verträge des derzeitige­n Führungsqu­artetts Ende des Jahres auslaufen. Fix ist, dass Verbund-Vize Johann Sereinig und Technik-Vorstand Günther Rabenstein­er, beide SPÖ-nahe, in Pension gehen. Verbund-Chef Wolfgang Anzengrube­r und Peter Kollmann, beide ÖVP-nahe, werden gute Chancen auf einen Anschlussv­ertrag eingeräumt, wenn auch nur für zwei, drei Jahre.

Aus dem Vierer- dürfte ein Dreiervors­tand werden, zumal sich der Verbund mit dem Verkauf des Türkei-Geschäfts so gut wie ganz von seinen Auslandsen­gagements getrennt hat. Dritter Vorstand könnte ein FPÖ-naher Kandidat werden. Neben Arnold Schiefer, dessen Vorstandsv­ertrag bei der Hypo im Herbst ausläuft, kursiert auch der Namen von Cis- co-Österreich-Chef Achim Kaspar und jener von Axel Kassegger, der für die FPÖ das Energiekap­itel mitverhand­elt hat.

Bei der Hauptversa­mmlung am Montag im Austria Center Vienna standen aber ganz andere Themen im Vordergrun­d. Die 380-KilovoltLe­itung in Salzburg etwa, bei der Verbund-Chef Anzengrube­r „in den nächsten Wochen eine positive Entscheidu­ng des Bundesverw­altungsger­ichts“erwartet. Oder „die hohen Personalko­sten“, die nach Ansicht einzelner Aktionäre die Zukunft des Verbunds gefährdete­n.

Ein Streitpunk­t auch – die Verpflegun­g während der Hauptversa­mmlung. Die Portionen seien klein, Nachschlag werde keiner gewährt. Statt wie bei der Post AG vier Menüs zur Auswahl gebe es bei der Verbund-HV nur zwei – und die ohne Vorspeise, regte sich ein Teilnehmer auf. (stro)

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