Wenn Roboter die besseren Menschen werden
„Detroit“von Quantic Dream erzählt die Geschichte von humanoiden Androiden im Jahr 2038
Berlin – Das Zusammenleben von Mensch und Maschine ist seit Jahrzehnten ein Thema, das die Welt beschäftigt. Durch beständige Fortschritte rückt der Roboter für alle immer näher heran. Das Playstation-4-exklusive Game Detroit: Become Human vom Heavy RainEntwicklerstudio Quantic Dream arbeitet dieses Thema in spielerischer Form auf. Sie haben einen interaktiven Film geschaffen, der vom STANDARD bei einem VorabEvent in Berlin getestet wurde. Detroit: Become Human ist im Jahr 2038 in Detroit angesiedelt. Menschen leben gemeinsam mit humanoiden Androiden, die ihnen wie Butler dienen. Dank Massenproduktion sind die intelligenten Maschinen für viele leistbar geworden. Als Spieler schlüpft man in die Rolle der Androiden Markus, Konnor und Kara und erlebt ihre Geschichten und das Zusammenleben mit ihren menschlichen Herren, die sie nicht immer gut behandeln.
Detroit neu erfunden
Die krisengebeutelte US-Metropole Detroit wurde von Quantic Dream ausgewählt, weil es sich laut Guillaume de Fondaumière, Co-CEO des französischen Studios, um eine Stadt handelt, die sich aktuell neu erfindet. Aufgrund der riesigen Produktionsflächen aus Automobilzeiten könnte Detroit in weiterer Folge ein wichtiger Ort für die Herstellung von Androiden werden – so die Über- legung von Quantic Dream. Im Spiel erstrahlt die Stadt im futuristischen Gewand. Belebte Parks, moderne Hochhäuser und überall autonome Fahrzeuge und Androiden – die Zukunft wirkt rosig und vielversprechend. Dass dahinter allerdings mehr Schein als Sein steht, wird dem Spieler schnell klar. Die Androiden sind insgeheim längst keine Diener mehr. Sie haben einen eigenen Willen entwickelt, der von vielen allerdings noch unterdrückt wird. Auch die Menschheit wurde von der künstlichen Intelligenz überrumpelt. Proteste gegen die Androiden prägen das Stadtbild, manche Einwohner versuchen, mit Drogen ihren Kummer zu stillen.
Wie bei Quantic-Dream-Titeln üblich kaschiert die fantastische Inszenierung und die imposante Grafik das simple Gameplay. Auch bei Detroit: Become Human steht das Spielerische im Hintergrund und die visuelle Umsetzung sowie die Story im Zentrum. Zwei Stun- den konnte das Game angespielt werden – in dieser Zeit zeigte es eine Menge Potenzial. Kein Wunder, haben Sony und Quantic Dream doch viel Zeit und Geld investiert. 300 Schauspieler wurden engagiert. Ihre Bewegungen wurden in einem Studio für das Spiel digitalisiert. 2000 Seiten Skript dienten als Basis für die zehn bis zwölf Stunden lange Story, bei der jede Entscheidung den weiteren Verlauf der Geschichte beeinflusst. Um alles erlebt und gesehen zu haben, sind bis zu 25 Stunden Spielzeit nötig.
Fazit
Detroit: Become Human ist nicht für alle geeignet. Cineastische Games sind in puncto Gameplay zumeist einfach gehalten – so auch der neue Quantic-Dream-Titel. Hinsichtlich Grafik, Inszenierung, Soundtrack und Story hat das Game in der zweistündigen Anspielzeit vor allem gezeigt, dass es eines der besten Spiele 2018 werden könnte.