Startvorbereitungen: Audi e-tron
Dem Audi e-tron, der im Herbst kommt, eilt eine wichtige Botschaft voraus: Seine Batterien sind zwar riesengroß, doch die Ladetechnik ist für alle Fälle gerüstet – und zwar europaweit.
Während immer noch atemberaubendere Elektroautostudien über sämtliche Medienkanäle geprügelt werden, um den jeweiligen Ankündiger besonders innovativ wirken zu lassen, ist Audi schon einen Riesenschritt weiter und hat einen Workshop veranstaltet, um die Möglichkeiten des Ladens eines etron – der batterieelektrische Audi kommt heuer im Herbst auf den Markt – zu kommunizieren.
Die Batteriekapazität von 95 Kilowattstunden (kWh) klingt ja sehr anspruchsvoll, da ist auch das Laden ein wichtiges Thema, will man nicht eine Woche warten, bis das Auto wieder voll ist. Sie ermöglicht dem großen, schweren, starken Auto eine Normreichweite (WLTP) von 400 Kilometern.
Damit das Laden in praktikablen Zeiträumen ablaufen kann, sind folgende Arten des Ladens vorgesehen: Auf der linken Seite, unmittelbar vor der Fahrertür, befindet sich eine Steckdose für den Combo- oder CCS-Stecker. Mit ihm kann Gleichstrom geladen werden bis zu einer Leistung von 150 Kilowatt (kW). In diesem Fall dauert es nur etwa eine halbe Stunde, bis die Batterie wieder zu 80 Prozent gefüllt ist.
An der gleichen Stelle kann man auch den üblichen Typ-zweiWechselstromstecker einstecken, über den mit bis zu elf Kilowatt Leistung (serienmäßig) oder 22 kW (Option) geladen werden kann.
Weiters – gegen Aufpreis – gibt es noch eine zweite herkömmliche Wechselstromsteckdose auf der rechten Seite.
Auch Audi sieht seine Ladestrategie im Parallelschwung zu menschlichen Bedürfnissen. Etwa langsames Laden im Büro (Arbeit) oder über Nacht (daheim) und Schnellladen in einer Kaffee- oder Mittagspause (auf Reisen). Dafür bilden 11 kW oder 22 kW bzw. 150 kW eine gute Perspektive. Einphasiges Laden an der Haushaltssteckdose mit 2,3 kW ist nur als Notfunktion vorgesehen. 350 kW ist aber schon eine mittelfristige Perspektive im Ionity-Ladenetz, an dem Audi beteiligt ist.
Leidiges Thema gelöst
Für Audi-Fahrer ist auch das leidige Thema Ladekarten weitgehend gelöst. Mit der Audi-e-tronCharging-Service-Karte erhält man Zugang zu 80 Prozent aller europäischen Ladestationen von 11 kW Wechselstrom bis 150 kW Gleichstrom, je nach Angebot vor Ort.
Ab 2019 könnte die Zukunft des problemlosen Ladens dann wirklich beginnen. Alle Audis, die ab Mitte nächsten Jahres vom Band laufen, besitzen die Funktion Plug and Charge. Das heißt, der Ladeanschluss dient dann selbst zur Identifizierung, die Ladekarte entfällt auch noch. Allerdings müssten dann tatsächlich alle Stecker die kryptografisch verschlüsselten Anmeldedaten verstehen.