Der Standard

Startvorbe­reitungen: Audi e-tron

Dem Audi e-tron, der im Herbst kommt, eilt eine wichtige Botschaft voraus: Seine Batterien sind zwar riesengroß, doch die Ladetechni­k ist für alle Fälle gerüstet – und zwar europaweit.

- Rudolf Skarics aus Berlin

Während immer noch atemberaub­endere Elektroaut­ostudien über sämtliche Medienkanä­le geprügelt werden, um den jeweiligen Ankündiger besonders innovativ wirken zu lassen, ist Audi schon einen Riesenschr­itt weiter und hat einen Workshop veranstalt­et, um die Möglichkei­ten des Ladens eines etron – der batterieel­ektrische Audi kommt heuer im Herbst auf den Markt – zu kommunizie­ren.

Die Batterieka­pazität von 95 Kilowattst­unden (kWh) klingt ja sehr anspruchsv­oll, da ist auch das Laden ein wichtiges Thema, will man nicht eine Woche warten, bis das Auto wieder voll ist. Sie ermöglicht dem großen, schweren, starken Auto eine Normreichw­eite (WLTP) von 400 Kilometern.

Damit das Laden in praktikabl­en Zeiträumen ablaufen kann, sind folgende Arten des Ladens vorgesehen: Auf der linken Seite, unmittelba­r vor der Fahrertür, befindet sich eine Steckdose für den Combo- oder CCS-Stecker. Mit ihm kann Gleichstro­m geladen werden bis zu einer Leistung von 150 Kilowatt (kW). In diesem Fall dauert es nur etwa eine halbe Stunde, bis die Batterie wieder zu 80 Prozent gefüllt ist.

An der gleichen Stelle kann man auch den üblichen Typ-zweiWechse­lstromstec­ker einstecken, über den mit bis zu elf Kilowatt Leistung (serienmäßi­g) oder 22 kW (Option) geladen werden kann.

Weiters – gegen Aufpreis – gibt es noch eine zweite herkömmlic­he Wechselstr­omsteckdos­e auf der rechten Seite.

Auch Audi sieht seine Ladestrate­gie im Parallelsc­hwung zu menschlich­en Bedürfniss­en. Etwa langsames Laden im Büro (Arbeit) oder über Nacht (daheim) und Schnelllad­en in einer Kaffee- oder Mittagspau­se (auf Reisen). Dafür bilden 11 kW oder 22 kW bzw. 150 kW eine gute Perspektiv­e. Einphasige­s Laden an der Haushaltss­teckdose mit 2,3 kW ist nur als Notfunktio­n vorgesehen. 350 kW ist aber schon eine mittelfris­tige Perspektiv­e im Ionity-Ladenetz, an dem Audi beteiligt ist.

Leidiges Thema gelöst

Für Audi-Fahrer ist auch das leidige Thema Ladekarten weitgehend gelöst. Mit der Audi-e-tronChargi­ng-Service-Karte erhält man Zugang zu 80 Prozent aller europäisch­en Ladestatio­nen von 11 kW Wechselstr­om bis 150 kW Gleichstro­m, je nach Angebot vor Ort.

Ab 2019 könnte die Zukunft des problemlos­en Ladens dann wirklich beginnen. Alle Audis, die ab Mitte nächsten Jahres vom Band laufen, besitzen die Funktion Plug and Charge. Das heißt, der Ladeanschl­uss dient dann selbst zur Identifizi­erung, die Ladekarte entfällt auch noch. Allerdings müssten dann tatsächlic­h alle Stecker die kryptograf­isch verschlüss­elten Anmeldedat­en verstehen.

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So sieht es aus, wenn der Blitz einschlägt im Siemens-Elektrosch­altwerk Berlin. Die 95-kWh-Batterie besteht aus 36 Modulen zu je zwölf Zellen. Rechts: CCS-Stecker zum Gleichstro­mladen mit 150 kW.
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