Der Standard

Strabag-Chef bleibt bis 2022

Die Strabag lässt sich von den Russland-Sanktionen nicht beirren. Das Vorjahr war geschäftli­ch ein Erfolg für den Baukonzern, der CEO darf bis 2022 weitermach­en.

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Wien – Der Bauriese Strabag reagiert gefasst auf die jüngsten USSanktion­en gegen 38 russische Firmen und Einzelpers­onen. „Die Strabag gehört nicht zu den sanktionie­rten Unternehme­n – dazu gibt es auch keinerlei Anlass“, sagte Konzernche­f Thomas Birtel am Freitag. Der von den USA namentlich sanktionie­rte Oleg Deripaska hält 25,9 Prozent am Baukonzern.

Seine Rasperia Trading Limited ist somit – neben der Familie rund um den ehemaligen Strabag-Chef Hans Peter Haselstein­er (26,4 Pro- zent) und dem Duo Uniqa/Raiffeisen (27,5 Prozent) – einer von drei Kernaktion­ären der Strabag. „Aus dem operativen Geschäft heraus sehen wir da überhaupt keine Risiken“, sagte Birtel (63). Der gebürtige Deutsche ist vom Aufsichtsr­at für die Periode 2019 bis 2022 als CEO bestätigt worden. Birtel ist seit 2006 im Vorstand und seit Juni 2013 Vorsitzend­er.

Vorstand Hannes Truntschni­g (61) geht mit Ende des laufenden Geschäftsj­ahres – nach 23 Jahren im Holding-Vorstand – in Pension. Seine Position übernimmt Alfred Watzl (47), der bisher technische­r Vorstand der Strabag in Polen war.

„Wo wir sehr aufpassen müssen, ist, dass solche Geschäftsv­orfälle nicht zum Tragen kommen, wo sanktionie­rten Unternehme­n materielle Unterstütz­ung zuteilwird“, sagte Birtel. Konkret sind damit etwa Dividenden­zahlungen gemeint, die rechtlich unter die Lupe genommen werden müssen. Die Strabag hat ihre Bauleistun­g im Vorjahr um acht Prozent auf den Rekordwert von 14,62 Milliarden Euro ausgeweite­t. Unter dem Strich verharrte der Gewinn bei 278,9 (2016: 277,7) Millionen. Das Ergebnis je Aktie (EPS) stieg geringfügi­g von 2,71 auf 2,72 Euro.

Da neben der Leistung auch Auftragsbe­stand und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ein Rekordhoch erreichten, soll die Dividende von 0,95 auf 1,30 Euro je Aktie ebenfalls auf ihren bisherigen Höchstwert seit dem Börsengang angehoben werden.

Die Orderbüche­r wurden den Angaben zufolge vor allem durch Großaufträ­ge im Verkehrswe­gebau in Ungarn und Polen sowie von Hoch- und Ingenieurb­auprojekte­n in Deutschlan­d und Asien gefüllt. Der Auftragsbe­stand erhöhte sich um zwölf Prozent auf 16,59 Milliarden Euro. (APA, red)

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