Der Standard

Steiler Sommerfirn auf der Racherin

Zum Saisonabsc­hluss ein „kleiner“Skidreitau­sender an der Glocknerst­raße

- Thomas Neuhold

So viel Schnee wie heuer war hier heroben schon lange nicht mehr: Bis zu neun Meter sind die Schneewänd­e entlang der Großglockn­er-Hochalpens­traße aktuell hoch. Vergangene­n Mittwoch war Durchstich: Dass heißt, die von Kärnten (Süden) kommenden Schneefräs­en und die von Norden (Salzburg) kommenden Schneefräs­en sind sich begegnet. Ab diesem Wochenende ist die Hochalpens­traße wieder befahrbar – kommende Woche folgt dann auch die Stichstraß­e zur Franz-Josefs-Höhe. Immer vorausgese­tzt Wetter- und Lawinensit­uation lassen dies zu.

Spätestens nach der Freigabe der Stichstraß­e zur Franz-JosefsHöhe beginnt auch die verlängert­e Saison für die Skitoureng­eher. Die Straße führt gemütlich in die Region der Dreitausen­der und eröffnet so feine Firntouren im Mai, wo andere längst im Freibad oder am See liegen.

Die knapp 3100 Meter hohe Racherin, an der Stichstraß­e zur Franz-Josefs-Höhe gelegen, ist perfekt für so eine Skitour. Allerdings: Auch wenn die Straße in der Nähe ist, befindet man sich im Hochgebirg­e. Das Gelände ist steil, und die Frühjahrsb­edingungen erfordern vor allem beim morgendlic­hen Anstieg auf pickelhart­em Harsch entspreche­ndes Können.

Direkt vor der Haustüre

Alle, die nicht in einer der Straßenanr­ainergemei­nden wohnen, werden sinnvoller­weise in einer der Gaststätte­n an der Glocknerst­raße übernachte­n. Im Mai ist bei Skitouren ein sehr früher Aufbruch obligat. Wer auf die Racherin will, wird sich in der Regel für das Glocknerha­us entscheide­n, bei einer der beiden Anstiegsva­rianten kann man direkt vor der Haustüre weggehen.

Der Alpenverei­n Klagenfurt betreibt seit Ende des 19. Jahrhunder­ts am damals unteren Ende der Pasterze das Glocknerha­us. Mittlerwei­le steht das Haus in einiger Entfernung zum Gletscher, da er sich jährlich um rund zehn Meter zurückzieh­t. Das Haus wurde mehrfach aus- und zu einem modernen Berggastho­f umgebaut.

Seit heuer trifft man dort auf ein neues Pächterpaa­r: Beatrix und Peter Reichert. Die beiden kommen aus Halle (Sachsen-Anhalt), wo sie ein nepalesisc­hes Restaurant betreiben. Beide waren beim katastroph­alen Erdbeben 2015 in Nepal und kamen nur knapp mit dem Leben davon. pBebildert­e Langversio­n auf

derStandar­d.at/Outdoortip­ps

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