Steiler Sommerfirn auf der Racherin
Zum Saisonabschluss ein „kleiner“Skidreitausender an der Glocknerstraße
So viel Schnee wie heuer war hier heroben schon lange nicht mehr: Bis zu neun Meter sind die Schneewände entlang der Großglockner-Hochalpenstraße aktuell hoch. Vergangenen Mittwoch war Durchstich: Dass heißt, die von Kärnten (Süden) kommenden Schneefräsen und die von Norden (Salzburg) kommenden Schneefräsen sind sich begegnet. Ab diesem Wochenende ist die Hochalpenstraße wieder befahrbar – kommende Woche folgt dann auch die Stichstraße zur Franz-Josefs-Höhe. Immer vorausgesetzt Wetter- und Lawinensituation lassen dies zu.
Spätestens nach der Freigabe der Stichstraße zur Franz-JosefsHöhe beginnt auch die verlängerte Saison für die Skitourengeher. Die Straße führt gemütlich in die Region der Dreitausender und eröffnet so feine Firntouren im Mai, wo andere längst im Freibad oder am See liegen.
Die knapp 3100 Meter hohe Racherin, an der Stichstraße zur Franz-Josefs-Höhe gelegen, ist perfekt für so eine Skitour. Allerdings: Auch wenn die Straße in der Nähe ist, befindet man sich im Hochgebirge. Das Gelände ist steil, und die Frühjahrsbedingungen erfordern vor allem beim morgendlichen Anstieg auf pickelhartem Harsch entsprechendes Können.
Direkt vor der Haustüre
Alle, die nicht in einer der Straßenanrainergemeinden wohnen, werden sinnvollerweise in einer der Gaststätten an der Glocknerstraße übernachten. Im Mai ist bei Skitouren ein sehr früher Aufbruch obligat. Wer auf die Racherin will, wird sich in der Regel für das Glocknerhaus entscheiden, bei einer der beiden Anstiegsvarianten kann man direkt vor der Haustüre weggehen.
Der Alpenverein Klagenfurt betreibt seit Ende des 19. Jahrhunderts am damals unteren Ende der Pasterze das Glocknerhaus. Mittlerweile steht das Haus in einiger Entfernung zum Gletscher, da er sich jährlich um rund zehn Meter zurückzieht. Das Haus wurde mehrfach aus- und zu einem modernen Berggasthof umgebaut.
Seit heuer trifft man dort auf ein neues Pächterpaar: Beatrix und Peter Reichert. Die beiden kommen aus Halle (Sachsen-Anhalt), wo sie ein nepalesisches Restaurant betreiben. Beide waren beim katastrophalen Erdbeben 2015 in Nepal und kamen nur knapp mit dem Leben davon. pBebilderte Langversion auf
derStandard.at/Outdoortipps