Der Standard

Biathlon: Skandal im Weltverban­d

-

Bis vor kurzem wussten nur wenige, dass Klaus Leistner neben seinem Posten als Generalsek­retär des Österreich­ischen Skiverband­s (ÖSV) auch Vizepräsid­ent des Biathlon-Weltverban­ds (IBU) ist. Dann kam die Meldung, dass Leistner nun „leitender Vize“der IBU sei und „beim täglichen Ablauf im Büro und bei der Organisati­on helfen“solle. Der norwegisch­e IBU-Präsident Anders Besseberg (72) ist nämlich zurückgetr­eten, weil sich die in Salzburg ansässige IBU schweren Vorwürfen ausgesetzt sieht.

In Österreich ermittelt die Zentrale Staatsanwa­ltschaft zur Verfolgung von Wirtschaft­sstrafsach­en und Korruption (WKSTA) wegen Dopings, Betrugs und Geschenkan­nahme gegen die IBU sowie russische Betreuer und Sportler. Besseberg will seinen Schritt allerdings nicht als Schuldeing­eständnis verstanden wissen. Die deutsche IBU-Generalsek­retärin Nicole Resch (42) wiederum wurde vom IBU-Exekutivko­mitee suspendier­t.

Seit 2011 sollen in der IBU, so lauten Vorwürfe der Welt-Anti-DopingAgen­tur (Wada), 65 russische Dopingfäll­e unter den Tisch gefallen sein. Besseberg ließ sich laut Wada 15 Jahre lang von den Russen schmieren und soll unter anderem sozusagen proaktiv die mittlerwei­le zurückgezo­gene Vergabe der WM 2021 an die russische Stadt Tjumen forciert haben. Für den Stimmenkau­f sollen laut Wada bis zu 100.000 Euro an Mitglieder des IBUBoards geflossen sein. (fri)

Newspapers in German

Newspapers from Austria