Ein kleiner Reaktor made in USA
Die Anfänge von Irans Atomprogramm liegen lange zurück: 1967 lieferten die USA den Tehran Research Reactor – inklusive Reaktorbrennstoff, damals aus waffenfähigem Uran. In den 1970ern setzte Schah Mohammed Reza Pahlevi zu einem ehrgeizigen Atomenergieprojekt an. Die Deutschen etwa sollten das Kraftwerk Bushehr bauen. All das wurde durch die Revolution 1979 beendet. Der Islamischen Republik hätte keiner der alten Lieferanten etwas verkauft. 1995 sprang Russland ein, um Bushehr fertigzubauen, das dauerte bis 2011.
2003 ließ eine Oppositionsgruppe geheime Pläne des Iran zur Urananreicherung auffliegen. Das ist zwar unter dem Atomwaffensperrvertrag, dem der Iran seit 1970 angehört, nicht verboten, unterliegt jedoch strengen Meldepflichten. Trotz internationaler Kritik produzierte der Iran ab 2006 niedrig angereichertes Uran.
2011 wurde der Internationalen Atomenergiebehörde(IAEA) Material zugespielt, das den Verdacht nährte, der Iran wolle einen Nuklearsprengkörper entwickeln. Teheran hat ein „koordiniertes Programm“stets bestritten, die IAEA spricht jedoch 2015 in ihrem Abschlussbericht zu diesen „offenen Fragen“von strukturierten Anstrengungen, „fast alle für eine Entwicklung einer AtomwafferelevantenBereiche“abzudecken.
Die Aktivitäten begannen in den 1980ern, nahmen um 2000 Fahrt auf und wurden 2003 bzw. 2009 eingestellt. Dass sie „voll dokumentiert“wurden, weiß auch die IAEA.
Im Rahmen der Verhandlungen zum Atomdeal (JCPOA) musste der Iran Fragen dazu beantworten, danach konstatierte die IAEA, sie habe keine „glaubhaften Hinweise“auf verbotene Aktivitäten mehr. Das machte den Weg für den JCPOA frei, der nun Irans Urananreicherung streng begrenzt – und den USPräsident Donald Trump killen will. (guha)