Der Standard

Innsbruck vor Richtungsw­ahl

Breite Mitte-rechts-Front gegen grünen Hoffnungst­räger

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Innsbruck – Am Sonntag wählt Innsbruck einen neuen Bürgermeis­ter. Entweder wird dies zum Triumph der gebeutelte­n Grünen, die mit Georg Willi erstmals den Bürgermeis­ter einer Landeshaup­tstadt stellen könnten. Oder das Mandat wird erneut der Amtsinhabe­rin Christine Oppitz-Plörer von der ÖVP-Abspaltung Für Innsbruck (FI) erteilt.

Die Bürgermeis­terin gibt sich optimistis­ch, Prognose wagt sie aber keine. Wohl auch, um noch möglichst viele potenziell­e Wähler zu mobilisier­en. Denn für Sonntag sind sommerlich­e Temperatur­en gemeldet, und die Wahlbeteil­igung lag schon im ersten Durchgang am 22. April mit 50,4 Prozent historisch tief.

Willi spielt genau das in die Hände. Die realistisc­he Aussicht auf den ersten grünen Bürgermeis­ter dürfte eher zur Wählermobi­lisierung geeignet sein, als der Aufruf von FPÖ und ÖVP, genau den zu verhindern. Ein bisschen Euphorie ist spürbar.

Genau die versucht Oppitz-Plörer als vereinende Kraft der Mitte zu bremsen. Sie betont ihre Regierungs­erfahrung und verweist auf den mit zehn Listen bunt gemischten Gemeindera­t, den es zu führen gelte. Zudem spreche sie, im Gegensatz zu Willi, mit allen Parteien. Der Grüne hat nämlich von Beginn an jede Zusammenar­beit mit der FPÖ, die bei der Gemeindera­tswahl Platz zwei belegte und somit fix im Stadtsenat vertreten sein wird, ausgeschlo­ssen.

Dass ihre Allianz mit Schwarz und Blau, die als Stichwahlh­elfer für Oppitz-Plörer fungieren, dem liberalen Image ihrer Partei, die sie gern als „moderne ÖVP“bezeichnet, schaden könnte, glaubt die Bürgermeis­terin nicht: „Ich bin guter Dinge, dass Innsbruck weltoffen bleibt.“

Geht es nach der Bürgermeis­terin, sollen künftig alle im Stadtsenat vertretene­n Listen Ressortver­antwortung übernehmen. Über die konkrete Aufteilung will sie aber noch nicht reden. (ars)

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