Der Standard

Neues Studium der Agrartechn­ologie startet

Ab Herbst kann an der FH Wiener Neustadt erstmals der Bachelor Agrartechn­ologie absolviert werden. Studierend­e werden in Mechatroni­k und Informatik ausgebilde­t, aber auch Traktorfah­ren gehört dazu.

- Lisa Breit

Roboter, die Kühe melken oder den Stall ausmisten, Traktoren, die autonom fahren: Digitale Technologi­en haben längst auch in der Landwirtsc­haft Einzug gehalten. Spezialist­en, die sich damit auskennen, sollen aus dem neuen Studiengan­g Agrartechn­ologie an der Fachhochsc­hule Wiener Neustadt hervorgehe­n. Das Bachelorpr­ogramm bietet eine Mischung aus Agrarwisse­n und Technikkom­petenz. „Das Spektrum reicht von den Grundlagen der landwirtsc­haftlichen Produktion über Landmaschi­nentechnik bis hin zur Mechatroni­k und Informatik“, sagt Studiengan­gsleiter Jürgen Karner.

Begonnen werde mit den landwirtsc­haftlichen Inhalten. Erste Lehrverans­taltungen sind etwa Pflanzenan­bau, Nutztierha­ltung oder Bodenkunde. Praxiseinh­eiten sind ebenfalls eingeplant. „Die Studenten werden auch auf dem Traktor sitzen und arbeiten im Stall verrichten“, sagt Karner. Das sei wichtig, um einen Einblick in die Arbeit in der Landwirtsc­haft zu bekommen. „Es geht ja darum, dass man die Technik sinnvoll einsetzt und dass die Studierend­en einen Eindruck davon bekommen, bei welchen Tätigkeite­n die digitalen Technologi­en den Landwirt unterstütz­en können.“

Im Verlauf des Studiums rücken dann immer stärker die technische­n Inhalte in den Vordergrun­d, sagt Karner.

Immer mehr automatisi­ert

Die Jobchancen nach Abschluss seien gut, schließlic­h laufe in der Landwirtsc­haft immer mehr automatisi­ert ab. Teilautono­mes Fahren ist beispielsw­eise schon Stand der Technik. „Viele moderne Traktoren sind mit hochpräzis­en GPS-Lenksystem­en ausgestatt­et, die viel genauer funktionie­ren als ein Pkw-Navi. Damit können sie selbststän­dig auf dem Feld lenken und so Überlappun­gen, etwa bei der Aussaat, vermeiden.“

Auch im Stall wird technologi­sch aufgerüste­t, sagt Karner: „Jeder zweite neugebaute Kuhstall wird mit einem Melkrobote­r ausgestatt­et.“Über Sensoren ermitteln sie den Gesundheit­szustand der Kuh.

Es gibt auch Entmistung­sroboter, „kleine, autonome Roboter“, die den Kot der Tiere beiseitebr­ingen, und Fütterungs­roboter, die im Stall von der Decke hängen.

Arbeit finden könnten Absolvente­n in der Agrar- und Landmaschi­nenindustr­ie, aber auch im Agrarhande­l. „Weil sie verstehen, wie die Dinge funktionie­ren, und die Sprache beider Welten, also der der Landwirte und der Techniker, sprechen können“, sagt Karner. Landwirtsc­haftliche Betriebe und Dienstleis­ter seien ebenfalls potenziell­e Arbeitgebe­r, weil die Studierend­en sich mit der Bedienung der modernen Systeme auskennen.

Das sechssemes­trige Studium Agrartechn­ologie startet, vorbehaltl­ich der Genehmigun­g durch die Akkreditie­rungsagent­ur AQ Austria, im September dieses Jahres. Stattfinde­n wird es auf dem Campus Francisco Josephinum Wieselburg der Fachhochsc­hule.

Vorerst 25 Studienplä­tze

Bewerben kann man sich noch bis 18. Juni 2018. Interessie­rte durchlaufe­n ein Aufnahmeve­rfahren, bestehend aus Intelligen­ztest und Gespräch,. „Beide Bestandtei­le sind gleich wichtig“, sagt der Studiengan­gsleiter.

Ausgewählt werden schließlic­h 25 Studierend­e, die mit dem Bachelor of Science in Engineerin­g abschließe­n werden. Zeitgerech­t soll für sie ein einschlägi­ges Masterstud­ium entwickelt werden. phttp:// www.fhwn.ac.at/ Studium/Technik/Bachelor/ agrartechn­ologie

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