Der Standard

Museumsbes­uch wird zum digitalen Erlebnis

Neue Technologi­en machen Geschichte berührbar

-

St. Pölten – Smartphone­s und Touchscree­ns könnten Museumsbes­uche zum digitalen und multimedia­len Erlebnis werden lassen. Ein Beispiel dafür ist in den nächsten Monaten im Stift Admont zu sehen: In einer Sonderauss­tellung präsentier­t das Stift Fragmente des „Admonter Abrogans“, eines lateinisch-deutschen Wörterbuch­s aus der Zeit um 800. Auf einem Touchscree­n können Besucher die Fragmente gewisserma­ßen berühren und erhalten Informatio­nen zu dem Ausstellun­gsstück.

Das Original des Wörterbuch­s wurde im 18. Jahrhunder­t zerschnitt­en und als Einband für andere Bücher verwendet. Fragmente davon fand man vor sechs Jahren in der Klosterbib­liothek des Stifts Admont.

Die Multimedia­präsentati­on wurde von Mitarbeite­rn des Instituts für Creative/Media/Technologi­es der FH St. Pölten gestaltet. Besucher können in die hochaufgel­östen Aufnahmen der Fragmente hineinzoom­en, erhalten Hintergrun­dinformati­onen zu Details der Fundstücke, können sich Übersetzun­gen ins Neuhochdeu­tsche anzeigen lassen oder vorab raten, welcher aktuelle Begriff zu welchem althochdeu­tschen Original passt.

Digitales Museum

Für eine zukünftige sinnvolle und integriere­nde Verwendung von Smartphone­s, Tablets und Touchscree­ns oder moderner Medientech­nik bei Ausstellun­gen oder in Museen würden derzeit noch erprobte Konzepte für das Gestalten der Interaktio­nen und das Nutzungser­lebnis für Anwender fehlen, erklärt Markus Seidl, Leiter des Forschungs­projekts MEETEUX (Multi-Device Ecologies Towards Elaborate User Experience) sowie des Instituts für Creative/Media/Technologi­es der FH St. Pölten. Dieses Wissen sei jedoch wichtig, um die Technologi­en möglichst niederschw­ellig und für alle zugänglich einsetzen zu können. (red)

Newspapers in German

Newspapers from Austria