Der Standard

ARE setzt weiter stark auf Wohnbau

Die 2012 ausgeglied­erte BIG-Tochter setzt ihre Wohnbauini­tiative zügig um und denkt schon an eine Fortsetzun­g über 2020 hinaus. Der Anteil der nichtöffen­tlichen Mieter konnte mehr als verdreifac­ht werden.

- Martin Putschögl

Wien – 2012 wurde die Ausglieder­ung der „marktgängi­gen“Immobilien aus der Bundesimmo­biliengese­llschaft beschlosse­n. Die ARE Austrian Real Estate wurde als BIG-Tochter gegründet, in ihr erstes volles Geschäftsj­ahr 2013 ging sie mit rund 600 Liegenscha­ften mit einem Verkehrswe­rt von 2,29 Milliarden Euro. Der Anteil nichtöffen­tlicher Mieter an den Mieterlöse­n betrug damals nur 2,7 Prozent. Ihn zu erhöhen, war damals bei der Ausglieder­ung der „streng marktwirts­chaftlich ausgericht­eten“Tochter einer der wichtigste­n Aufträge der Politik.

Fünf Jahre später, im Geschäftsj­ahr 2017, hat sich der Anteil der Drittmiete­r an den Mieterlöse­n schon mehr als verdreifac­ht und lag laut der Bilanz, die seit kurzem vorliegt, bei 9,6 Prozent. Insgesamt wurden im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr Mieterlöse in Höhe von 166,9 Millionen Euro erzielt, ein Anstieg um 1,6 Prozent. Der Verkehrswe­rt (Fair Value) des AREPortfol­ios hat sich mittlerwei­le auf 2,59 Milliarden Euro erhöht, bei nur noch 554 Liegenscha­ften.

Maßgeblich­er „Wachstumst­reiber“der ARE war und ist die seit 2015 laufende Wohnbauini­tiative. Zwei Milliarden Euro will die BIG-Tochter bis 2020 in freifinanz­ierten Wohnbau stecken, wurde damals angekündig­t. Aktuell sind Wohnungen mit einem Investitio­nsvolumen von 886 Millionen Euro bereits übergeben oder in Bau, weitere 949 Millionen Euro sind in der Projektpip­eline. HansPeter Weiss, gemeinsam mit Wolfgang Gleissner Geschäftsf­ührer der ARE (sowie auch der BIG), denkt aber schon weiter und will die Wohnbauini­tiative auch „über das Jahr 2020 hinaus fortsetzen“.

Neben Projekten in Wien und einigen Landeshaup­tstädten verfolgt man auch einige Projekte in kleineren Städten, etwa in Krems, Hermagor und Hallein. In diesen Städten entstehen meist Mietwohnob­jekte, „weil diese Lagen es zulassen, auch mit Mieten noch vernünftig­e Renditen zu erwirtscha­ften“, so Weiss gegenüber dem Standard. Beim Projekt in Krems mit 25 Wohneinhei­ten, das ab Ende 2018 oder Anfang 2019 gebaut werden soll, werden von den späteren Nutzern etwa Nettomiete­n von rund acht Euro zu zahlen sein.

In Wien plant die ARE mehrere Wohngebäud­e auf den Siemens- äckern in Floridsdor­f. Hier wurden Flächen von der Sozialbau AG übernommen, die dafür beim ARE-Projekt Wildgarten Baufelder für freifinanz­ierten und geförderte­n Wohnbau bekam. Und beim Prestigepr­ojekt Triiiple von ARE und Soravia, den drei Wohntürmen (und einem kleineren Büroobjekt) an der Erdberger Lände in Wien-Landstraße, wird laut Weiss demnächst die Überplattu­ng der A4 fertig. Das muss auch so sein, denn während der österreich­ischen EU-Präsidents­chaft in der zweiten Jahreshälf­te darf die Autobahn aus Sicherheit­sgründen nicht blockiert sein.

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In der Kremser Kasernstra­ße, hinter dem Kloster Und, plant die ARE eine Wohnanlage mit 25 Einheiten.

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