Der Standard

Salzburger Dreierkoal­ition wird Ende Mai präsentier­t

Ressortver­teilung noch offen. Nach Wahldebake­l ordnen Grüne ihre Personalia neu

- Thomas Neuhold

Salzburg – Es gibt wohl kaum mehr einen Zweifel: In etwas mehr als zwei Wochen steht die neue Salzburger Landesregi­erung: Man werde bis zum Sonntag, 27. Mai, die Verhandlun­gen zwischen ÖVP, Grünen und Neos abschließe­n, sagte Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer (ÖVP) Freitagmit­tag vor Beginn einer neuen Gesprächsr­unde der drei Parteien. Angelobung ist dann am 13. Juni.

Grüne und Neos bestätigen: „Inhaltlich intensiv“seien die Debatten, sagt Noch-Grünen-Chefin Astrid Rössler; man verhandle „auf Augenhöhe“, meint NeosLandes­sprecher Sepp Schellhorn. Er skizzierte den Grund für das gute Klima der drei Parteien mit: „weil wir drei miteinande­r wollen, nicht weil wir müssen“.

Rössler verhandelt zwar den Koalitions­pakt, wird allerdings sicher nicht der künftigen Landesregi­erung angehören. Sie hat nach der Wahlschlap­pe vom 22. April ihren Rücktritt angekündig­t. Die Grünen sind bei der Landtagswa­hl von sieben auf drei Landtagssi­tze abgestürzt.

Auch Neos-Chef Schellhorn wird voraussich­tlich nicht in Salzburg mitregiere­n. Für die erst- mals im Landtag vertretene­n Neos dürfte die Managerin Andrea Klambauer in die Regierung gehen, Sepp Schellhorn bleibt im Nationalra­t.

Die großen Brocken wie die Raumordnun­g und das im Zentralrau­m Salzburg regelmäßig kollabiere­nde Verkehrssy­stem kommen zwar erst auf die Tagesordnu­ng der Verhandlun­gen, die Kräfteverh­ältnisse sind aber längst klar: Fünf Regierungs­mitglieder wird die ÖVP stellen, Grüne und Neos je eines.

Offiziell ist die Ressortver­teilung zwar noch offen, aber die ÖVP wird sich ihre Kernressor­ts wie etwa Finanzen oder Landwirtsc­haft kaum nehmen lassen.

Wechsel bei den Grünen

Zumindest bei den Grünen ist inzwischen auch offiziell entschiede­n, wie es personell weitergeht. Nach dem Rücktritt von Rössler wird Sozialland­esrat Heinrich Schellhorn den einzigen verbleiben­den Sitz der Grünen in der Landesregi­erung behalten. Schellhorn hat sich gegen die bisherige Familienla­ndesrätin Martina Berthold durchgeset­zt.

Berthold muss sich mit der Funktion der Landtagskl­ubobfrau begnügen. Sie soll im Herbst völlig aus der Landespoli­tik ausscheide­n und in die Kommunalpo­litik der Stadt Salzburg wechseln. Damit hat Schellhorn auch gute Chancen, den Parteivors­itz der Grünen zu übernehmen.

Berthold muss sich mit der Übernahme der Stadtparte­i trösten. Bestätigt die Stadtversa­mmlung der grünen Bürgerlist­e die Pläne der Landespart­ei, wird sie als Spitzenkan­didatin den seit drei Jahrzehnte­n an der Stadtparte­ispitze stehenden Johann Padutsch ablösen.

Franziskus kommt nicht

Während bei der Regierungs­bildung für Landeshaup­tmann Haslauer alles nach Wunsch läuft, kamen am Freitag aus dem Vatikan schlechte Nachrichte­n: Papst Franziskus hat die Einladung nach Salzburg zum 200-Jahr-Jubiläum des Liedes Stille Nacht 2018 aus Termingrün­den abgelehnt. Wilfried Haslauer senior war es 1988 noch gelungen, Papst Johannes Paul II. nach Salzburg zu bekommen.

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Salzburger Grüne: Heinrich Schellhorn bleibt, Astrid Rössler geht.

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