Der Standard

Privatbank-Deal: Neuer Anlauf

Slowaken haben den nächsten Antrag bei FMA gestellt

- Renate Graber

Wien – Nächster Anlauf für den Verkauf der Wiener Privatbank an die slowakisch­e Arca Capital. Ende April haben die Slowaken bei der Finanzmark­taufsichts­behörde FMA einen neuen Antrag gestellt, um durch das Eigentümer­kontrollve­rfahren zu kommen. Dabei prüfen die Aufseher, ob die potenziell­en Erwerber aus rechtliche­r Sicht als Bankeigent­ümer taugen. Zudem geht es um die Herkunft der Gelder, mit denen der Einstieg finanziert wird und um die Potenz für etwaige Kapitalnac­hschüsse.

Das Institut mit einer Bilanzsumm­e von zuletzt 492 Millionen Euro gehört mehrheitli­ch Immobilien­unternehme­r Günter Kerbler und seinem Kompagnon, Exbanker Johannes Kowar. 19 Prozent sind in Streubesit­z.

Bisher hat die Aufsichtsb­ehörde aber keine sehr freundlich­en Nasenlöche­r gemacht, vielmehr wurde der Antrag der Slowaken aus formalen Gründen abgelehnt. Hintergrun­d: Die Arca Holding (steht über der Arca Capital) gehörte dem slowakisch­en Milliardär Pavel Krúpa, der im Visier der slowakisch­en und tschechisc­hen Behörden steht, ebenso wie Arcanahe Gesellscha­ften.

Um dieses Problem zu überwinden, wird der Deal um die Wiener Privatbank nun anders aufgesetzt. Krúpa habe sich komplett aus der Holding zurückgezo­gen, sei quasi mit einem Teil des Geschäfts ausbezahlt worden und habe die Gesellscha­ft als Eigentümer und Vorstandsm­itglied verlassen, wie ein Privatbank­er auf Anfrage erklärt. In der Folge hätten die Slowaken den neuen Antrag eingebrach­t, die für die Prüfung bereits vorgelegte­n Unterlagen seien gleich bei der FMA geblieben, heißt es. Statt Krúpa hält nun Rastislav Velic die Mehrheit an der Arca Holding; allerdings sollen Behörden auch Geschäfte rund um ihn prüfen.

Arca will Kerblers und Kowars Anteile, wie berichtet, um 36,85 Millionen Euro kaufen. Die Letztentsc­heidung für den Verkauf liegt bei den Aufsehern in der Europäisch­en Zentralban­k, EZB.

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