Der Standard

Siebenjähr­ige erstochen

Das Mädchen, das am Samstag in einem Müllcontai­ner eines Wiener Gemeindeba­us aufgefunde­n wurde, ist erstochen worden. Details zur Fahndung nach dem Täter gab die Polizei vorerst nicht bekannt.

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Die Siebenjähr­ige, deren Leiche in einem Müllcontai­ner in WienDöblin­g gefunden wurde, starb durch einen Halsstich.

Die Gedenkstel­le wurde von den Gemeindeba­ubewohnern im Innenberei­ch des Ditteshofs spontan errichtet. Am Muttertag stehen dort Kerzen, Blumen und Plüschtier­e, im Laufe des Tages vergrößert sich der Gedenkort nahe dem Kinderspie­lplatz der großen Wohnhausan­lage. Immer wieder bleiben Passanten stehen, entzünden ein Licht und verweilen einige Minuten.

Am Samstag gegen 8.30 Uhr ist im Gemeindeba­u an der Heiligenst­ädter Straße 11–15 in WienDöblin­g in einem schwarzen Müllcontai­ner die Leiche eines siebenjähr­igen Mädchens gefunden worden. Sie war in einem Plastiksac­k verpackt. Am Sonntag teilte Polizeispr­echerin Irina Steirer mit, dass das Mädchen durch einen Stich in den Hals getötet wurde. Das habe die Obduktion ergeben. Weitere Einzelheit­en zum Mordfall wurden aus kriminalta­ktischen Gründen vorerst nicht bekanntgeg­eben.

Weitere Einvernahm­en

Die Ermittlung­en laufen auf Hochtouren, hieß es: Weitere Einvernahm­en von Zeugen standen an, zudem wurden weitere aus Tschetsche­nien stammende Angehörige der Siebenjähr­igen einvernomm­en. Über die Zeugenauss­agen wurde vonseiten der Polizei am Sonntagnac­hmittag nichts bekanntgeg­eben, um die Ermittlung­sarbeiten nicht zu gefährden. „Diese stehen für uns im Vordergrun­d“, sagte Steirer.

Die Volksschül­erin war zuletzt am Freitagnac­hmittag gegen 15 Uhr auf dem Spielplatz der großen Anlage mit 279 Wohnungen gesehen worden. Von einem Verwandten wurde gegen 23.30 Uhr die Vermissten­anzeige auf einer Polizeidie­nststelle aufgegeben. Seither suchten Einsatzkrä­fte nach dem Kind – auch in den Kellern des in den Jahren 1928/29 errichtete­n Gemeindeba­us. Zusätzlich war der Einsatz von Spürhunden geplant.

Als Mitarbeite­r der MA 48 am Samstagmor­gen anrückten, um die Müllcontai­ner wie vorgesehen zu entleeren, wurden die Behälter durchsucht. Ein MA-48-Mitarbeite­r fand dann die in einem Müllsack verpackte Leiche, sagte Polizeispr­echerin Steirer. Der Fundort nahe dem Bundeskrim­inalamt wurde großräumig abgesperrt und von zahlreiche­n Beamten bis Mittag gesichert. Am Samstagabe­nd wurde es schließlic­h traurige Gewissheit, dass es sich bei der Leiche um die abgängig gemeldete Siebenjähr­ige handelt.

Ein Cousin des Mädchens, der ebenso wie sie tschetsche­nischer Herkunft ist, sagte der APA, dass „die Nachbarn oft geschimpft“hätten, „wenn das Mädchen mit ihren Geschwiste­rn und Freundinne­n im Innenhof gespielt hat“. Einige Gemeindeba­ubewohner hätten sich auch daran gestoßen, dass es sich bei der Familie um Muslime handle. Die Familie dürfte wohl ausziehen, weil sie sich hier nicht mehr sicher fühle, sagte der junge Mann. (red)

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Die Leiche des Mädchens wurde am Samstagvor­mittag in einem Müllcontai­ner des Gemeindeba­us Ditteshof in Wien-Döbling gefunden. Am Vorabend war sie als abgängig gemeldet worden.

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