Nervöse Anleger
Europas Börsen haben zur Wochenmitte keine klare Richtung gefunden. Der jüngste Anstieg der USZinsen und die Regierungsbildung in Italien dämpften die Kauflaune, sagte ein Händler. Auch die Krisenherde in Nahost und Korea machten Anleger nervös. Dazu kam die laufende Bilanz- und Hauptversammlungssaison, die Investoren auf Trab hielt.
Vor allem die US-Firmen dürften die Zinswende zu spüren bekommen. Denn dadurch wird auch der Dollar attraktiver, was im Gegenzug den Euro am Mittwoch um mehr als einen halben US-Cent auf 1,1767 Dollar drückte, den niedrigsten Stand seit Mitte Dezember. Zum Teil stützte dies Aktien von europäischen Exportunternehmen, da deren Waren auf dem Weltmarkt somit etwas günstiger werden.
Für Gesprächsstoff sorgten zu- dem die Pläne der vermutlich nächsten italienischen Regierung. Der rechtsextremen Lega und der populistischen Fünf-SterneBewegung wird die Hoffnung auf einen milliardenschweren Schuldenerlass nachgesagt. Die Renditen der italienischen Staatsanleihen zogen an, und an der Mailänder Börse fielen die Kurse um über zwei Prozent.
Die nun vollzogene Scheidung vom französischen Luxuskonzern Kering hat einen Run auf Puma ausgelöst. Die Aktien des Sportartikelherstellers sausten um mehr als sieben Prozent hoch auf ein Rekordhoch von 447,50 Euro. Bei der bisher mit 86 Prozent beteiligten Kering bleiben nun noch knapp 16 Prozent. Kering-Großaktionär Pinault wollte rund 29 Prozent an Puma halten. Die Mehrheit der Papiere ist nun aber im Streubesitz. (red)