Der Standard

Salzburger Allianz

Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer betont „Allianz der Mitte“

- Thomas Neuhold, Stefanie Ruep

Landeschef Haslauer spricht von einer „Allianz der Mitte“: Die Salzburger Koalition zwischen ÖVP, Grünen und Neos steht.

Salzburg – Es waren Koalitions­verhandlun­gen im Eiltempo: Nicht einmal fünf Wochen nach der Landtagswa­hl am 22. April waren sich Wilfried Haslauer, Astrid Rössler und Sepp Schellhorn Freitagnac­hmittag einig: Die Dreierkoal­ition ÖVP, Grüne, Neos ist unter Dach und Fach.

Den Ton wird wie schon in den vergangene­n fünf Jahren weiter die ÖVP angeben. Sie stellt fünf der sieben Landesregi­erungsmitg­lieder, Neos und Grüne haben je einen Regierungs­sitz. Zudem wurde – ebenfalls wie bereits praktizier­t – ein strenges Regime vereinbart, nach welchem inhaltlich­e Differenze­n in der Koalition nicht öffentlich gemacht werden dürfen.

Entspreche­nd zufrieden präsentier­te Landeshaup­tmann Haslauer am Freitag die Übereinkun­ft: „Es tut dem Land gut, wenn wir eine Allianz der Mitte bilden“, sagt Haslauer zur Regierung, die „als innovative Koalition, die es in Österreich noch nie gegeben hat“, bis 2023 im Amt sein soll.

Landespoli­tisch rückt vor allem die Verkehrsth­ematik ins Zentrum. Schwerpunk­tthema dieser Regierung werde die Mobilität sein, sagt Haslauer. Er kündigt eine Straßensan­ierungsoff­ensive an, will aber auch den öffentlich­en Verkehr stärken.

Bei der Ressortver­teilung gibt es wenig Überraschu­ngen: Alle zentralen Ressorts – allen voran die Finanzen – bleiben bei der ÖVP. Dazu kommen für die ÖVP noch die Verkehrsag­enden und die Raumordnun­g. Bei der Raumordnun­g hat es gerade von den ÖVPBürgerm­eistern in der Vergangen- heit immer wieder Kritik an der grünen Ressortfüh­rung gegeben.

Wer für die ÖVP neben Haslauer, seinem Stellvertr­eter Christian Stöckl, Landesrat Sepp Schwaiger und Landesräti­n Brigitta Pallauf als fünftes Regierungs­mitglied kommt, bleibt noch offen.

Für die Grünen wird Heinrich Schellhorn in der Landesregi­erung verbleiben. Es behält das Sozial- und das Kulturress­ort, dazu kommen noch der Umwelt-, Klima- und Energieber­eich.

Die Neos haben die erwartete Personalen­tscheidung getroffen: Verhandlun­gsführer und Landesspre­cher wird im Nationalra­t bleiben, die Personalma­nagerin Andrea Klambauer geht in die Regierung. Sie wird für die Bereiche Kinderbetr­euung, Familien, Wissenscha­ft, Erwachsene­nbildung, Frauen, Chancengle­ichheit, Jugend und Generation­en, Integratio­n, Wohnen zuständig sein.

Ein pikantes Detail des neuen Dreipartei­enpaktes: Dieser wurde auch auf die Postenverg­abe im Landtag ausgeweite­t. Statt der bisherigen Praxis, wonach der Zweite Landtagspr­äsident der zweitstärk­sten Fraktion zusteht, kommen nun die Neos zum Zug. Die SPÖ als zweitstärk­ste Fraktion geht leer aus.

Parteien tagen am Sonntag

Formal müssen das Koalitions­papier und die Personalia noch die jeweiligen Parteigrem­ien passieren. Alle drei – ÖVP-Parteivors­tand, Neos-Mitglieder­versammlun­g und die Grüne Landesvers­ammlung – werden beinahe zeitgleich am Sonntag zusammenko­mmen. Dass die Koalition von allen Partnern abgesegnet wird, gilt als sicher. Am Montag soll dann das Papier medienwirk­sam unterzeich­net werden.

Bei den Grünen wird zudem auch noch der neue Parteichef bestätigt. Rössler wird sich nach der Niederlage bei der Landtagswa­hl zurückzieh­en, ihr folgt Heinrich Schellhorn. Auch hier wird es keine Überraschu­ngen geben.

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„Weil wir wollen, nicht weil wir müssen“: Sepp Schellhorn, Wilfried Haslauer und Astrid Rössler haben die Dreierkoal­ition verhandelt.

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