Der Standard

Immer mehr Bodycams für Zugbegleit­er

ÖBB startet nun auch in Kärnten und in der Steiermark Einsatz der Körperkame­ras

- Francesco Collini

Klagenfurt – Kärntner und steirische Zugbegleit­er werden ab nächster Woche mit Bodycams ausgestatt­et. Nach den Pilotversu­chen im Vorjahr in Wien, Graz und Linz bekommt nun auch das Zugpersona­l in den zwei Bundesländ­ern die kleinen Körperkame­ras. Die genauen Pläne für Kärnten stellten Landesrat Ulrich Zafoschnig (ÖVP) und Kärntens ÖBB-Manager Reinhard Wallner am Freitag in Klagenfurt vor. Bodycams „stärken das subjektive Sicherheit­sbewusstse­in der Fahrgäste“, sagte Zafoschnig.

In Kärnten sollen insgesamt 15 Körperkame­ras zum Einsatz kommen. Die Zugbegleit­er sollen bei Dienstbegi­nn subjektiv entscheide­n, ob sie die Videogerät­e mitnehmen oder nicht, sagte ÖBBRegiona­lpressespr­echer Herbert Hofer auf Anfrage des STANDARD. Die Bodycams sollen vor allem zur Prävention dienen. Das Personal darf sie nur bei strafbaren Handlungen einschalte­n und die Betroffene­n darauf hinweisen. Bis Jahresende sollen Bodycams auch in den anderen Bundesländ­ern eingesetzt werden, sagte ÖBBPresses­precher Roman Hahslinger dem STANDARD.

Laut ÖBB gab es im Vorjahr 225 Übergriffe auf Zugbegleit­er, 37 Prozent mehr als 2016. Die Zahl der Attacken auf Securitymi­tarbeiter an Bahnhöfen sei jedoch zurückgega­ngen – auch wegen der Bodycams.

Gerhard Tauchner, Sprecher der Plattform Lokfahrdie­nst in der Gewerkscha­ft Vida, findet die Pläne der ÖBB „grundsätzl­ich positiv“sowie jede sonstige Maßnahme für die Sicherheit des Zugpersona­ls. „Diese greifen jedoch zu kurz. Noch besser wäre es, wenn es mehr Zugbegleit­er gäbe“, sagte Tauchner.

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