Immer mehr Bodycams für Zugbegleiter
ÖBB startet nun auch in Kärnten und in der Steiermark Einsatz der Körperkameras
Klagenfurt – Kärntner und steirische Zugbegleiter werden ab nächster Woche mit Bodycams ausgestattet. Nach den Pilotversuchen im Vorjahr in Wien, Graz und Linz bekommt nun auch das Zugpersonal in den zwei Bundesländern die kleinen Körperkameras. Die genauen Pläne für Kärnten stellten Landesrat Ulrich Zafoschnig (ÖVP) und Kärntens ÖBB-Manager Reinhard Wallner am Freitag in Klagenfurt vor. Bodycams „stärken das subjektive Sicherheitsbewusstsein der Fahrgäste“, sagte Zafoschnig.
In Kärnten sollen insgesamt 15 Körperkameras zum Einsatz kommen. Die Zugbegleiter sollen bei Dienstbeginn subjektiv entscheiden, ob sie die Videogeräte mitnehmen oder nicht, sagte ÖBBRegionalpressesprecher Herbert Hofer auf Anfrage des STANDARD. Die Bodycams sollen vor allem zur Prävention dienen. Das Personal darf sie nur bei strafbaren Handlungen einschalten und die Betroffenen darauf hinweisen. Bis Jahresende sollen Bodycams auch in den anderen Bundesländern eingesetzt werden, sagte ÖBBPressesprecher Roman Hahslinger dem STANDARD.
Laut ÖBB gab es im Vorjahr 225 Übergriffe auf Zugbegleiter, 37 Prozent mehr als 2016. Die Zahl der Attacken auf Securitymitarbeiter an Bahnhöfen sei jedoch zurückgegangen – auch wegen der Bodycams.
Gerhard Tauchner, Sprecher der Plattform Lokfahrdienst in der Gewerkschaft Vida, findet die Pläne der ÖBB „grundsätzlich positiv“sowie jede sonstige Maßnahme für die Sicherheit des Zugpersonals. „Diese greifen jedoch zu kurz. Noch besser wäre es, wenn es mehr Zugbegleiter gäbe“, sagte Tauchner.