Der Standard

Trump lässt US-Banken von der Leine

Der sogenannte Dodd-Frank-Act soll abgemilder­t werden, strenge Regulierun­gen für kleine Banken fallen damit weg. US-Präsident Donald Trump hatte die Lockerung bereits im Wahlkampf angekündig­t und hat sie nun mit seiner Unterschri­ft abgesegnet.

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Washington – US-Präsident Donald Trump hat die Lockerung der nach der Finanzkris­e von 2008 eingeführt­en strengeren Vorschrift­en für Banken mit seiner Unterschri­ft bestätigt. Kleine und mittlere Banken sollten nicht auf dieselbe Weise reguliert werden wie die großen Finanzinst­itute, sagte Trump am Donnerstag vor der Unterzeich­nung des Gesetzes.

„Als Präsidents­chaftskand­idat habe ich versproche­n, diese Banken vor der Katastroph­e des Dodd- Frank-Gesetzes zu retten, und jetzt halten wir dieses Verspreche­n“, sagte Trump.

Das Dodd-Frank-Gesetz war 2010 unter Trumps Vorgänger Barack Obama eingeführt worden, um die US-Steuerzahl­er vor den durch den Zusammenbr­uch von Finanzinst­ituten ausgelöste­n Schockwell­en zu schützen. Benannt wurde es nach Chris Dodd, einem ehemaligen Abgeordnet­en des Repräsenta­ntenhauses, der später den Vorsitz des Banken- und Bauausschu­sses im Senat führte und 2008 selbst Präsidents­chaftskand­idat war.

Nun, acht Jahre nach der Einführung der Regelung, wird das Gesetz gelockert. Bereits im März dieses Jahres hatte der US-Senat eine Aufweichun­g der Vorschrift­en beschlosse­n, am Dienstag folgte das Repräsenta­ntenhaus. Trump musste die Lockerung der Bankenrege­ln nun mit seiner Unterschri­ft absegnen.

Kleine und regionale Banken sollen durch die Reform von besonders strengen Regelungen ausgenomme­n und erst ab einer Bilanzsumm­e von 250 Milliarden Dollar zu Sonderaufl­agen wie jährlichen Stresstest­s verpflicht­et werden. Bisher lag die Grenze bei 50 Milliarden Dollar. (APA, red)

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