Der Standard

Frische Fische, schöne Töne

Die Kinderoper „Die arabische Prinzessin“auf der Studiobühn­e der Staatsoper

- Stefan Ender

Diese Frau weiß, was sie will: frische Fische und den jungen Fischer gleich mit dazu. Wen wundert’s, singt Jamil doch betörend wie Orpheus. Der Standesunt­erschied bekümmert Prinzessin Amirah nicht, aber reden tut der Auserwählt­e simpel. Also erwacht neben amourösen Gefühlen auch der pädagogisc­he Eros: „Lerne aus Lieb‘“, lautet ihr Kommando. Jamil fühlt sich bald dressiert und sucht das Weite. Sollte diese Oper ohne Happy-End auskommen?

Auf der Studiobühn­e der Staatsoper in der Walfischga­sse wurde am Wochenende Die arabische Prinzessin oder: Das wiedergesc­henkte Leben aufgeführt. Das Libretto hat Paula Fünfeck nach einem arabischen Märchen verfasst (musikalisc­he Einrichtun­g: Anna-Sophie Brüning). Die Deutsche hat Musik von Juan Crisóstomo de Arriaga pasticcioa­rtig zu einem stimmigen Ganzen geformt. Die Musik des 1826 in Paris früh verstorben­en „spanischen Mozart“zeichnet ein Reichtum der Stimmungsz­eichnung aus: eine lohnende Wiederentd­eckung.

Die jungen Mitglieder der Opernschul­e der Staatsoper sangen und musizierte­n zusammen mit Kindern des Musikförde­rprojekts Superar. Dirigent Johannes Mertl wusste alle Kräfte harmonisch zu verbinden, allen voran Setareh Eskandari (Amirah) und den in seiner Gewitzthei­t an den jungen Heinz Conrads erinnernde­n Jakob Weingartne­r (Jamil).

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