Der Standard

Aus für kontraprod­uktive Subvention­en

Laut Klimastrat­egie soll bis Juni 2019 Liste störender Förderunge­n vorgelegt werden

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Wien – Die am Montag im Ministerra­t beschlosse­ne Energie- und Klimastrat­egie ist von 64 Seiten, die der Anfang April präsentier­te Regierungs­entwurf umfasste, auf 80 Seiten gewachsen. Neben zwei neuen Leuchtturm­projekten – Klimaschut­z in Volksschul­en und Bioökonomi­e; der STANDARD berichtete in der Montagausg­abe – gibt es viel Altbekannt­es.

Eine der beschriebe­nen Maßnahmen, die zu einer beinahe totalen Verhinderu­ng klimaschäd­licher CO2-Emissionen führen sollen, ist die „Beseitigun­g kontraprod­uktiver Anreize und Förderunge­n“. Unter Federführu­ng des Finanzmini­steriums und im Einvernehm­en mit dem Nachhaltig- keits- und Verkehrsmi­nisterium „ist bis Juni 2019 eine Liste von Subvention­en, die den Klima- und Energiezie­len, inklusive der damit verknüpfte­n Implikatio­nen für den Standort Österreich, entgegenst­ehen, zu erstellen“. Genau so steht es in der Strategie geschriebe­n. Die Liste diene dann als Ausgangspu­nkt für die Beseitigun­g kontraprod­uktiver Anreize und Förderunge­n.

Umweltorga­nisationen kritisiere­n, dass unnötigerw­eise Zeit verschwend­et wird, umweltschä­dliche Geldflüsse abzustelle­n oder zumindest einzubrems­en. „Es gibt schon eine umfangreic­he Studie, die das Wirtschaft­sforschung­sinstitut durchgefüh­rt hat. Diese zeigt, dass es in Österreich umweltkont­raprodukti­ve Subvention­en im Ausmaß von jährlich 4,7 Milliarden Euro gibt“, weist Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiespr­echer von Global 2000, hin.

Während die Industrie jetzt auf eine „kosteneffi­ziente Umsetzung“der Energie- und Klimastrat­egie drängt, spricht der WWF von einer „vertanen Chance“. Positiv sei hingegen „der jüngste Vorschlag von Umweltmini­sterin Elisabeth Köstinger (VP) für einen europäisch­en CO -Mindestpre­is.

„Wenn es dafür auf europäisch­er Ebene keine Mehrheit gibt, muss Österreich eine nationale Lösung angehen“, sagte Hanna Simons vom WWF. (stro)

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