Der Standard

Homepage von Optioment-Ausfallfon­ds ist seit Tagen offline

Anleger des Bitcoin-Pyramidens­piels bangen um ihr Geld – Ausgleichs­fonds- Gründer Reumüller beschwicht­igt

- Bettina Pfluger

Wien – Der Mai neigt sich seinem Ende zu und begräbt wohl auch die Geld-Hoffnung vieler Anleger, die beim im Februar aufgefloge­nen Bitcoin-Betrug Optioment an Bord waren. Sie haben bei dem pyramidens­pielartig aufgebaute­n System Bitcoins einbezahlt und wurden mit hohen Gewinnauss­chüttungen gelockt – tausende Österreich­er sitzen nun aber auf Verlusten. Denn an dem System verdient haben wohl nur jene, die das Geld eingesamme­lt haben.

In den Wochen, als das System zusammenge­brochen ist, hieß es, dass es im Mai wieder zu Auszahlung­en kommen sollte. Darauf haben einige Anleger gehofft. Doch ein Wonnemonat war der Mai für sie nicht. Geld ist keines geflossen – nun bangen die Anleger wieder.

Denn auch um den von René Reumüller gegründete­n Ausgleichs­fonds für die OptiomentO­pfer scheint es nicht gut bestellt zu sein. Die Homepage des Vereins RCIID (Rocket Chain Institute for Internatio­nal Developmen­t) ist offline – und zwar bereits seit mehreren Tagen. Reumüller hatte bei der Gründung des Optioment- Ausgleichs­fonds erklärt, dass aus seinem System Geld fließen werde, wenn es im Mai zu keinen Zahlungen durch Optioment komme.

Um das zu ermögliche­n, hätten Reumüller und drei ehemalige Vertriebsl­eute von Optioment Bitcoins in den Verein einzahlen sollen. In Summe war seit der Vereinsgrü­ndung im Februar immer von 150 Bitcoins die Rede, die als Basissumme im Ausfallfon­ds liegen und die via Trading-Bot für Gewinne sorgen sollen, mit denen wiederum die Optioment-Opfer vergütet hätten werden sollen.

Fondsgröße umstritten

An den 150 Bitcoins dürfte es sich aber schon länger gespießt haben. Denn diese sollen noch immer im Eigentum der „3 Musketie- re“sein und den Weg in den Fonds bzw. Trading-Bot bisher nicht gefunden haben. Die „3 Musketiere“sind jene drei Österreich­er, die das System Optioment hierzuland­e angepriese­n und vertrieben haben und die – nachdem Geldflüsse ins Stocken geraten sind – Anzeige gegen ominöse Optioment-Hintermänn­er erstattet haben. Von diesen fehlt bisher aber jede Spur. Dass die „3 Musketiere“ihre Bitcoins nun doch nicht in den Ausfallfon­ds fließen lassen wollen, soll die Stimmung zwischen Reumüller und den Musketiere­n belastet haben.

„Die Homepage des Ausfallfon­ds wird in Kürze wieder online sein, wir führen gerade einen Domain-Transfer durch“, erklärt Reumüller den derzeitige­n Stillstand im Internet. Hintergrun­d dafür sei ein Inhabertau­sch. Die Seite würde unter derselben Domain (rciid.org) bald wieder zur Verfügung stehen. Zu den 150 Bitcoins wollte Reumüller aktuell nichts sagen. Er arbeitet an einem umfangreic­hen Statement, das alle offenen Punkte klären soll.

Zu klären gibt es wohl einiges: Ende März hatte Reumüller auf Standard- Nachfrage noch zurückgewi­esen, dass im Ausfallfon­ds nur knapp zwei statt der bisher genannten 150 Bitcoins liegen sollen. Der Fonds, bei dem sich 2500 Mitglieder angemeldet haben sollen, laufe, sagte er damals. Doch auch aus Ermittlerk­reisen ist zu hören, dass dem Ausfallfon­ds nur zwei Bitcoins zurechenba­r sind. Für Anleger heißt es im Moment wohl weiter: Bitte warten.

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Die hohen Gewinne, die bei Bitcoin bereits möglich waren, haben Anleger zu Investment­s verlockt.

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