Erwartetes Aus der EZB-Anleihenkäufe sorgt für gemischte Gefühle
Türkische Notenbank stemmt sich mit weiterer Zinserhöhung gegen Verfall der Lira
Stark begonnen, aber im Handelsverlauf sukzessive nachgelassen haben Europas Börsen am Donnerstag. Als Appetitbremse für Aktienkäufe erwies sich etwa die deutsche Industrie, die im April bereits das vierte Mal in Folge rückläufige Auftragseingänge verzeichnete. „Eine weitere kalte Dusche“, kommentierte Ing-Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski die Daten.
Die Erwartungen eines baldigen Endes der Anleihenkäufe der EZB sorgten für einen Anstieg des Euro gegenüber dem Dollar und der Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen. Dies stützte den Bankensektor in Europa, der starke Euro sorgte jedoch für lange Gesichter in der Exportbranche.
Unter den Einzelwerten setzte die Deutsche Bank ihre Kurserholung fort, und auch die Bawag ten- dierte deutlich fester. Vom merklichen Anstieg des Ölpreises profitierten zudem OMV und Schoeller-Bleckmann, sodass die Wiener Börse trotz der gemischten Stimmungslage in Europa merklich zulegen konnte. AT&S und FACC zeigten sich ebenfalls stark im Aufwind.
Bloß zwei Wochen nach der letzten Anhebung hat die türkische Zentralbank neuerlich an der Zinsschraube gedreht, um den Verfall der Lira zu stoppen und die Inflation zu bekämpfen. Konkret wurde der Einwochenzins um 1,25 Prozentpunkte auf 17,75 Prozent erhöht. (aha)