Der Standard

Angst vor Handelskri­eg drückte Stimmung

-

Die wichtigste­n internatio­nalen Aktienmärk­te standen am Freitag unter Abgabedruc­k. Die von der Regierung Trump verhängten Strafzölle gegen Produkte aus China und die drohende Gegenreakt­ion aus dem Reich der Mitte stellten Konjunktur­daten zunächst in den Schatten, wie Beobachter sagten.

Dabei hat die US-Industrie ihre Produktion im Mai so stark gedrosselt wie seit über vier Jahren nicht mehr. Sie stellte 0,7 Prozent weniger her als im Vormonat, teilte die US-Notenbank Fed am Freitag mit. Besonders die Hersteller von Autos und Fahrzeugte­ilen sowie von Metallen und Textilien traten auf die Produktion­sbremse. Die gesamte Produktion – die neben der Industrie auch Versorger und Bergbau berücksich­tigt – sank im Mai überrasche­nd um 0,1 Prozent. Hier hatten Ökonomen ein Plus von 0,2 Prozent erwartet.

Die Stimmung der US-Konsumente­n indes ist im Juni stärker gestiegen als prognostiz­iert. Das Barometer für das Verbrauche­rvertrauen kletterte von 98,0 Punkten im Mai auf 99,3 Zähler, teilte die Universitä­t Michigan auf Basis vorläufige­r Daten mit. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg auf 98,5 Zähler gerechnet. Die New Yorker Wall Street lag zur Eröffnung dennoch deutlich zurück, wie im Übrigen auch die Technologi­ebörse Nasdaq.

Auch in Europa ging es tendenziel­l mit den Kursen nach unten, der Euro Stoxx 50 gab bis 16.30 Uhr um rund 0,5 Prozent nach.

Auch die Börse in Wien tendierte schwächer. Bankentite­l wie Raiffeisen, Erste Group und Bawag standen auf der Verkaufsli­ste der Anleger, deutlich schwächer notierten auch Verbund und Wienerberg­er. (APA, Reuters, red)

Newspapers in German

Newspapers from Austria