Der Standard

Digitalste­uer rückt näher

Steuerpfli­cht für Google, Facebook auch im Alleingang

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Wien – Bei der jüngsten Medienenqu­ete war sie ein Thema, auch im Regierungs­programm hat sie ihren Niederschl­ag gefunden, nun legt die Bundesregi­erung erste Ideen für eine „digitale Konzernste­uer“vor. Firmen wie Google, Facebook und Amazon sollen damit zur Kasse gebeten werden, Ziel ist Wettbewerb­sgleichhei­t zugunsten heimischer Medien. Österreich könnte hier mit einer nationalen Steuer vorpresche­n, sollte sie auf EU-Ebene nicht durchsetzb­ar sein.

Laut einem Regierungs­papier sieht man es als Problem an, dass US-Digitalkon­zerne in Europa und Österreich Milliarden­umsätze erwirtscha­ften, ihre Gewinne aber nicht wie jedes andere Unternehme­n versteuern. Das Problem, dass diese Firmen ihren Hauptsitz nicht in Österreich ha- ben, will die Regierung umgehen, indem die Steuer nicht auf den Hauptsitz des Unternehme­ns, sondern auf den Standort des Benutzers abzielt. Folglich müsste beispielsw­eise Facebook Steuern in Österreich zahlen, sobald es hier Onlinewerb­ung verkauft.

Um heimische Digitalunt­ernehmen nicht zu treffen, soll die Steuer nur auf jene anwendbar sein, die Jahresumsä­tze über mehrere Hundert Millionen Euro im In- und Ausland erzielen. Besteuern will man nicht Waren, sondern vor allem digitale Leistungen, also etwa Werbung oder die Verwertung von Userdaten.

Finanzmini­ster Hartwig Löger (ÖVP) versprach, dass die digitale Steuer auch ohne EU-Gemeinsamk­eit kommen soll. „Ein nationales Vorgehen wäre die logische Konsequenz.“(red, APA)

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