Kontrollierte Kroaten haben Geduld
Gruppe D: Nigeria wird „weiter fröhlich bleiben“
Kaliningrad – Man könnte Kroatien Minimalismus unterstellen, wäre der Sieg gegen Nigeria etwas niedriger ausgefallen. Das 2:0 durch Luka Modric in der 71. Minute war der erste Torschuss der „Vatreni“, der „Feurigen“, die diesem Spitznamen im Auftaktspiel nicht die allergrößte Ehre erwiesen. Vielmehr war es ein kontrollierter Auftritt gegen ein afrikanisches Team, das über gute Ansätze nicht hinauskam und zudem beim Eigentor zum 0:1 Pech hatte.
„Ein Sieg ist ein Sieg ist ein Sieg. Diese Disziplin ist wunderbar“, befand Trainer Zlatko Dalic. Kroatische Medien schrieben von einem „glänzenden Start“und „Traumstart in die Todesgruppe“, Verbandspräsident Davor Suker mahnte Besonnenheit ein: „Manche reden schon vom Halbfinale, aber wir müssen Schritt für Schritt gehen.“Dalic: „Wir werden ein wenig feiern, uns dann auf Argentinien konzentrieren.“
Das Duell mit dem Gruppenfavoriten steigt am Donnerstagabend. „Sie haben Qualität, aber dieser Sieg wird unserem Selbstvertrauen einen Schub geben“, sagte Kroatiens Kapitän Luka Mo- dric und erwartete nach dem 1:1 der Argentinier gegen Island ein offenes Spiel. „Sie müssen nach ihrem ersten Ergebnis, das sie niemals erwartet hätten, auf Sieg spielen.“
Das muss am Freitag auch Nigeria gegen Island. „Nichts ist verloren. Alles ist in unserer Hand“, sagte Trainer Gernot Rohr. Sein Team werde „weiter fröhlich bleiben. Wir haben das jüngste Team der Welt bei dieser Endrunde, lasst sie daraus lernen“, forderte der 64-jährige Deutsch-Franzose. Vor allem an der an den Tag gelegten „Naivität bei Standardsituationen“würde nun gearbeitet werden. (schau, sid, APA)