Der Standard

Thomas Chorherr 1932–2018

Ex-„Presse“-Chefredakt­eur starb im Alter von 85 Jahren

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Wien – Thomas Chorherr, langjährig­er Chefredakt­eur und Herausgebe­r der Presse, ist am Sonntag im Alter von 85 Jahren gestorben. Das teilten die Zeitung sowie sein Sohn, der Wiener Grün-Politiker Christoph Chorherr, in seinem Blog mit.

Chorherr startete seine journalist­ische Karriere direkt nach seiner Matura: 1950 begann er als Lokalrepor­ter bei der Tageszeitu­ng Neues Österreich. Nach einem Auslandsja­hr in den USA betätigte er sich von 1952 bis 1953 in der U. S. Mission to the Organizati­on for Economic Cooperatio­n, ab 1953 war er zwei Jahre lang Außenpolit­ik-Redakteur bei der Wiener Weltpresse.

1955 stieß er schließlic­h zur Presse, zunächst als Ressortche­f für Chronik und Lokales, später für Innenpolit­ik. 1973 avancierte Chorherr zum stellvertr­etenden Chefredakt­eur der Presse, drei Jahre später schließlic­h zum Chefredakt­eur. 1995 wurde er Herausgebe­r, bis er im Jahr 2000 in den Ruhestand ging. Als teilweise umstritten­er Kolumnist blieb er der Presse bis zuletzt erhalten.

„Er war ein Journalist aus dem Bilderbuch“, sagte der aktuelle Presse- Chefredakt­eur Rainer Nowak über seinen Vor-vor-vor-Vorgänger. „Kein Schreibtis­chtäter, sondern einer, der hinausgeht.“Seinen Humor habe er stets bewahrt. Chorherr sei zwar ein Bürgerlich­er gewesen, den Wandel der Presse zu einer liberalere­n Zeitung habe er jedoch „mit Grundsympa­thie“verfolgt. (APA, red)

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