Der Standard

Keine ziemlich besten Freunde mehr

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In der Präsidents­chaftskanz­lei wies man am Sonntag auf

Standard- Anfrage den Vorwurf zurück, der Bundespräs­ident habe sich von der Regierung vor ihren Karren spannen lassen und bei einem Ablenkungs­manöver von der Arbeitszei­tdebatte mitgemacht. Der Regierung sei es ein Anliegen gewesen, Alexan

der Van der Bellen über das bekannt gewordene Ausmaß der BND-Aktivitäte­n in Österreich zu informiere­n, gemeinsam habe man beschlosse­n, auch die Öffentlich­keit zu informiere­n. Dass man den Deutschen klarmachen müsse, dass solche Bespitzelu­ngsaktione­n unter befreundet­en Staaten nicht hinzunehme­n sind, sei eine ernste Angelegenh­eit. Da 2016 in Deutschlan­d ein neues Gesetz in Kraft getreten ist, das Spionage im EU-Ausland ausdrückli­ch untersagt, hofft die österreich­ische Regierung diesmal auf eine größere Kooperatio­nsbereitsc­haft in Berlin als in früheren Jahren, betonte Bundeskanz­ler Sebastian

Kurz seine Erwartungs­haltung. SPÖ-Chef Christian Kern fordert eine rasche Aufklärung der Causa. Nach eigenen Angaben weiß der Ex-Kanzler nichts Näheres über BND-Aktivitäte­n in Österreich. Ex-Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Dos

kozil (SPÖ) hätte „nicht erwartet, dass wir heute von einem Nachbarsta­at in dieser Art und Weise – wenn das stimmt – institutio­nell und systematis­ch ausspionie­rt werden“.

„Konkrete Schritte“angesichts dieser „unhaltbare­n Art der Massenüber­wachung durch ausländisc­he Geheimdien­ste“urgiert Neos-Sicherheit­ssprecheri­n Stephanie Krisper. Für die Liste Pilz meinte

Peter Pilz: „Unter den Augen von ÖVP-Innenminis­tern und Verfassung­sschützern können BND, NSA und CIA bis heute in Österreich tun und lassen, was sie wollen!“(völ)

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