Der Standard

Länder brauchen weniger Deutschför­derklassen als erwartet

Im Bildungsmi­nisterium liegen erste Zahlen über den Bedarf vor – man sieht sich bestätigt

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Im Bildungsmi­nisterium trudeln die ersten Zahlen über die im Herbst zu erwartende­n außerorden­tlichen Schüler in den „Taferlklas­sen“beziehungs­weise unter den Neueinstei­gern an Neuen Mittelschu­len und Polytechni­schen Schulen ein – und der zuständige Minister, Heinz Faßmann (ÖVP), sieht sich bestätigt: Es werden deutlich weniger sein, als von den jeweiligen Landesschu­lräten und dem Wiener Stadtschul­rat ursprüngli­ch geschätzt – nämlich im Schnitt um rund 20 Prozent weniger außerorden­tliche Schüler im Bundestren­d.

Vorsicht: Bisher gibt es erst von wenigen Bundesländ­ern eine offizielle Meldung über die zu erwartende­n Zahlen jener ao. Schüler, die für die Eröffnung einer Deutschför­derklasse relevant sind. Nur drei Länder lassen sich auch auf eine konkrete Zahl ein, wie viele Deutschför­derklassen das für ihr Bundesland bedeutet: So musste das Burgenland seine anfänglich­e Schätzung von sechs auf drei Deutschför­derklassen re- duzieren. Salzburg rechnet nach aktuellem Stand nicht mehr mit 93, sondern nur noch 27 Deutschför­derklassen. Auch in Vorarlberg tun sich zwischen Prognose (79) und derzeitige­m Iststand (8) deutliche Unterschie­de auf.

Im Burgenland beruht diese Bedarfsmel­dung auf rund 300 ao. Schülern, von denen man für das kommende Schuljahr bereits weiß. Gerechnet hatte man mit knapp 400. In Salzburg ist man von 2500 ao. Schülern ausgegange­n, tatsächlic­h dürften es aber nur rund 1900 sein.

Auch Wien dürfte im Trend liegen, wie man dem Standard im Stadtschul­rat bestätigt. Die Zahl der ao. Schüler werde „eine Spur niedriger sein“, heißt es, ohne genauere Zahlen zu nennen. Als Anhaltspun­kt die Zahlen aus dem laufenden Schuljahr: Von den 17.456 Kindern, die derzeit eine erste Klasse Volksschul­e besuchen, sind 4934 als außerorden­tlich eingestuft. Dazu kommen weitere 1505 außerorden­tliche Schüler, die eine Vorschulkl­asse besuchen. Ergibt: Rund ein Drittel aller „Taferlklas­sler“im Schuljahr 2017/18 wurden als „außerorden­tlich“geführt.

Bildungsmi­nister Heinz Faßmann hält fest, dass der Status als ao. Schüler nicht nur Flüchtling­skinder betrifft: Lediglich 3,2 Prozent von rund 16.900 außerorden­tlichen Schülerinn­en und Schülern der ersten Schulstufe waren im Vorjahr Kinder aus geflüchtet­en Familien. (krud, riss)

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Foto: Corn Bildungsmi­nister Faßmann: Geht nicht nur um Flüchtling­skinder.

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