Der Standard

Kirk und Spock in Sorge

- Ljubiša Tošić

Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2018, auf Raumschiff Enterprise herrscht Unruhe. Selbst Spock ist nervös. Er gibt Captain James T. Kirk ein zittriges „Lebe lang und in Frieden!“mit auf den Weg. Kirk lässt sich zu Beratungen ins Hauptquart­ier der Jedi-Ritter rüberbeame­n.

Viele Lichtjahre von der Erde entfernt ist die Enterprise an sich unterwegs auf friedliche­r Mission. Nun jedoch scheint diese durch Präsident Donald Trump gefährdet. Er kündigt eine US-Weltraumar­mee an.

Zunächst tat Kirk diese den Friedensau­ftrag der Enterprise gefährdend­e Idee als Eintagsfli­ege ab. Fernsehein­drücke lösten jedoch Panik aus: Trumps Weltraumpl­äne hatten es als Thema sogar in das Früh-TV des ORF geschafft – bei Guten Morgen Österreich sprach die Moderatori­n gar von „Star Wars“. Was, wenn das die Klingonen hören! An sich schätzten Kirk und Freunde dieses TV-Format. Es war lieblich. TV war überhaupt wichtig im Weltraum. Wer fünf Jahre lang unterwegs ist, um fremde Galaxien zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisati­onen, der braucht Zeitvertre­ib.

Sätze wie „Amerika muss den Weltraum dominieren!“in diesem Frühformat zu hören war für Kirk aber ungewohnt. Was war los auf Erden, frug er Meister Yoda. Der Weise konnte Kirk etwas beruhigen. Er betonte die Informatio­nspflicht des ORF und gab zu bedenken: „Brauchen wird der Donald für seine Weltraumar­mee erst des Kongresses Zustimmung.“

Kirk zog es zurück auf sein Schiff; er sah wieder Hoffnung für die Friedensmi­ssion. Auch dass Trumps Weltraumkr­ieger im Früh-TV Thema wurden, verstand er nun. Er hoffte dennoch, dass Klingonen nicht Guten Morgen Österreich schauen. pderStanda­rd. at/TV-Tagebuch

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