Der Standard

Sonntag, 17 Uhr: Senegal und Japan auf großem Sprung

Außenseite­r der Gruppe H mit Achtelfina­le vor Augen

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Jekaterinb­urg – Darauf hätte man wetten müssen. Japan und der Senegal können schon in ihrem jeweils zweiten Spiel die Weichen auf Einzug ins Achtelfina­le stellen. Nach den 2:1-Siegen über Kolumbien bzw. Polen rückten die verantwort­lichen Trainer in den Mittelpunk­t des Interesses.

Akira Nishino (63), der erst Anfang April den impulsiven Bosnier Vahid Halilhodzi­c ersetzte, sucht den Austausch mit den Spielern, bindet sie ein – ganz anders als sein Vorgänger. „Wir stehen alle zusammen, die gesamte Mannschaft. Wir sind ein Team, deswegen ist die Stimmung gut“, sagte Kapitän Makoto Hasebe, zuletzt Pokalsiege­r mit Frankfurt.

Gegen Kolumbien präsentier­te sich die japanische Elf disziplini­ert, taktisch gut eingestell­t und gewohnt lauffreudi­g. An Respekt vor dem Gegner fehlt es den Samurai Blue ohnehin nie. „Was mich überrascht hat, war ihre Disziplin. Jeder Spieler hat ein großes Bewusstsei­n für die Defensive, und ihr Konterspie­l ist außergewöh­nlich“, sagte Verteidige­r Yuto Nagatomo über die Mannschaft aus Senegal.

Privileg der Löwen

Beim WM-Viertelfin­alist von 2002 ist Aliou Cissés Handschrif­t deutlich sichtbar. Jeden Tag hält der 42-Jährige, vor 16 Jahren bei der Endrunde in Japan und Südkorea noch Kapitän der Mannschaft, eine kleine Predigt. Er baut sich dann vor seinen Spielern auf und redet über seine Dreifaltig­keit des Fußballs: Disziplin. Demut. Leidenscha­ft. Es sei „ein Privileg“, für Senegal bei der WM zu spielen, impft Cissé seinen Stars um Sadio Mané ein. Alle müssten verstehen, dass „jede Faser des Trikots“einen Menschen in der Heimat repräsenti­ere, absolute Hingabe sei nationale Pflicht. Die Löwen der Teranga folgen ihm mit Begeisteru­ng. „Wir werden jetzt nicht verrückt“, sagte der jüngste Trainer des Turniers. (sid, red)

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